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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 151 -
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151 Passarowitz den österreichischen Kaufleuten einräumte, gäbe» deu ersten Impuls zu dieser Thätigkeit, die in der Eröffnung der Freihäfen von Trieft und Fiume, in der Anlage von Handelsstraßen nnd der Förderung des Postwesens, in der Errichtung von Muster- fabriken, namentlich aber iu der Gründung der orientalischen Compagnie in Wien und der oft- und westindischen Compagnie zu Ostende und in den damit verbundenen Anfängen einer österreichischen Kriegs- und Handelsmarine ihren Ausdruck fand. Daß sich dabei die Regierung von den Verirrnngen des herrschenden Mereantil- und Prohibitivsystems nicht zu emancipiren vermochte, kann ihr ebensowenig zum Vorwurfe gereichen als der Umstand, daß die genannten Schöpfungen keine dauernden Früchte trugen, das Verdienst Karls VI. zu schmälern vermag, zum ersten Male versucht zu haben, eine handelspolitische Organisation zuwege zu bringen, welche der der westeuropäischen Länder ähnlich war. Aber wie vielseitig auch die Bemühungen Karls VI. und seiner Staatsmänner — namentlich des Marquis von Rialp — auf diesem Gebiete waren, so wurden sie doch zuletzt jenem Gedanken zum Opfer gebracht, der fortan alle anderen Handlungen dieses Fürsten beherrschte: dem Wunsche nach allseitiger Anerkennung der von ihm aufgestellten Thronfolgeordnung. Nach dem Tode Josefs I. war Karl der einzige männliche Repräsentant seines Hanses. Seit 1708 mit Elisabeth von Brannschweig-Wolsenbüttel vermält, hatte Karl, als er zur Regierung Österreichs gelangte, noch keine Kinder und war nach der Rückkehr ans Spanien von seiner Gemalin getrennt, die dort bis 1713 zurückblieb. Wenn Karl VI. bei sich erwog, zu welch furchtbarem Kampfe das Erlöschen des Mannsstammes der spanischen Habsburger Veranlassung gegeben, und daß dieser Krieg zu einer Zertrümmerung der spanischen Monarchie geführt hatte, so mußte ihu wohl die Sorge beschleicheu, daß die österreichischen Länder in nicht allzu ferner Zukunft ein gleiches Schicksal erfahren dürften. Denn bis dahin bildeten die österreichischen Länder ein lockeres Gefüge, welches nur das Band derselben Dynastie (Personalunion) zusammenhielt. Und selbst dieses Band drohte sich zu lösen, wenn einst der Mannsstamm des Hauses Habsburg erlosch; denn nur auf den Mannsstamm bezog sich das Erbfolgerecht des Hauses in Ungarn. Die Frage, wer dereinst die österreichische Monarchie beherrschen würde, war deßwegen für Österreich und das Ausland von hoher politischer Wichtigkeit, umso mehr, als Schwestern und Nichten des Kaisers am Leben waren und eiu Familienpact von 1703 — das Leopoldinische pactum mutuae successivnis — der weiblichen Descendenz Josefs I. einen Vorrang zugesichert hatte. Nicht von Karl VI., der wohl noch auf einen eigenen männlichen Thronerben hoffte, sondern von den kroatisch-slavonischen Ständen wurde die Frage angeregt, nnd zwar in einer Art, welche, wie der ganze Verlauf der folgenden Verhandlungen zum Beweise dafür
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild