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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 156 -
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156 mit Baiern rieth. Aber zuletzt trug doch die Herzensneigung Maria Theresias, welche an ihrer Mutter eine mächtige Fürsprecherin fand, über alle diese Pläne den Sieg davon. Als Franz Stefan dem Kaiser das schwere Opfer brachte, gegen Toscana auf sein Stammland Lothringen zu Gunsten des Exkönigs von Polen Stanislaus Leszczynski und Frankreichs zu verzichten, da zögerte Kaiser Karl VI. nicht länger mit der Zustimmung zu dessen Vermählung mit Maria Theresia, welche am 12. Februar 1736 — noch vor jener Verzichtleistung — stattfand. Unter den schwierigsten Verhältnissen trat nach dem Tode Karls VI. und auf Grund der pragmatischen Sanction Maria Theresia die Regierung der österreichischen Länder an. Das Reich war durch die vorausgegangenen Kriege erschöpft und die Armee in schlechtem Zustande, seitdem nicht mehr Eugen von Savoyen dieselbe leitete. Die Stimmung der Bevölkerung war gedrückt, die junge Fürstin, welche zur Herrschaft kam, bisher in die öffentlichen Geschäfte nicht eingeführt und von den meist hochbetagten Räthen ihres Vaters umgeben, denen es zwar nicht an Erfahrung, aber an Entschlossenheit und Thatkraft gebrach. Wohl mochte man sich anfangs in der Hoffnung wiegen, daß der Thronwechsel ruhig vor sich gehen werde, war ja die pragmatische Sanction von den meisten Staaten Europas anerkannt, aber nur zu bald zeigte es sich, wie wenig in Wirklichkeit diese Anerkennung bedeutete. Der Kurfürst von Baiern Karl Albert erhob, gestützt auf das Testament Kaiser Ferdinands I., welches er mit Unrecht zu Gunsten seines Hauses deutete, Ansprüche auf Österreich. Unerwarteter noch waren die Ansprüche auf Schlesien, welche plötzlich der junge König von Preußen Friedrich II. geltend machte. Es dauerte nicht lange und auch Frankreich, Spanien und Sachsen traten den Gegnern Maria Theresias bei. Während Friedrich II., da seine Ansprüche zurückgewiesen wurden, den ersten schleichen Krieg eröffnete und bei Mollwitz siegte, drangen französifch-baierische Truppeu über Österreich nach Böhmen vor, wo Karl Albert sich huldigen ließ. Auch setzten es die Gegner Maria Theresias durch, daß nicht ihr Gemal, sondern der Kurfürst von Baiern als Karl VII. auf den deutschen Thron erhoben wurde. So mußte die junge Fürstin einen gewaltigen Kampf um ihr Recht und um das Dasein ihres Reiches bestehen. Aber Maria Theresia, die nach dem Ausspruche ihres Sohnes Josef keinen anderen Schutz in ihrer Bedrängniß fand als die Größe ihrer Seele und die Treue ihrer Völker, hat diesen Kamps wie eine Heldin ausgekämpft. Sie war, als sie den Thron bestieg, dreiundzwanzig Jahre alt und in den Regierungs- geschäften noch unerfahren. Aber sie wußte bald Zuneigung und Verehrung im höchsten Maße zu gewinnen. „Ihr sanftes und doch lebhaftes blaues Auge, das reiche blonde Haar, die hohe Stirne und das feingeformte Gesicht, die gesunde, kräftige, über mittelgroße,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild