Seite - 157 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3

157 doch anmuthige Gestalt, ihr leichter und doch würdevoller Gang bildeten einen seltenen Verein von Schönheit und Majestät. Dazu gesellten sich die wunderbare Lebhaftigkeit ihres Geistes, die scharfe Urtheilskraft, ein treues Gedächtniß, die glückliche Gabe, sei es im Privatgespräch sei es in öffentlicher Rede, ihre Gedanken sicher, leicht und über- Palatin Johann Pälffy. zeugend auszudrücken, ein warmer Sinn für den Ruhm ihres Hauses, für das Wohl ihrer Unterthanen, ein tief eingewurzeltes Gefühl für Recht und Gesetz, eine ihrem Innersten entstammende Frömmigkeit und ein durch nichts zu erschütterndes Vertrauen auf Gott." So schildert sie ihr begeisterter Biograph und so war sie in der That, jeder Zoll eine Königin, eine Herrscherin, die, um mit Schlegel zu reden, durch ihre Thaten das salische Gesetz, welches die Franeu vom Throne ausschließt, widerlegt hat. — „Ich bin eine arme Königin", hat Maria Theresia eiust gesagt, „aber ich habe das Herz eines