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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 158 -
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158 Königs". Ihre Handlungsweise bewies die Wahrheit dieser Worte. In der äußersten Noth, als die Vorposten der Baiern bis St. Pölten bei Wien streiften und Friedrich, im Besitze des eroberten Schlesien, iu Ungarn oder in Mähren einzufallen drohte, begab sich Maria Theresia nach Ungarn. Es war ein großer und ewig denkwürdiger Entschluß, daß sie gerade in diesen« Augenblicke mit dem hergebrachten System des Argwohns gegen die Ungarn brach und vielmehr ihr Schicksal vertrauensvoll in die Hände des heißblütigen, aber deßhalb auch edler Regungen fähigen Volkes legte. Allerdings nahmen die Verhandlungen des Preßbnrger Landtages, welcher der Kröuuug voranging, keinen glatten Verlauf, da die Königin den Forderungeu der Stände den Satz gegenüber stellte, daß sie das Reich als Fideicommiß innehabe und wie sie die königliche Gewalt empfangen habe, so dieselbe ihren Nachkommen überliefern müsse. Nur der vermittelnden Thätigkeit zweier gleich einflußreichen Männer, des Palatins Pälffy und des Personals Grassalkovics, der als Präses der königlichen Tafel die Verhandlungen der Ständetafel leitete, ist es zuzuschreiben, daß die Verhandlungen zu einem beide Theile befriedigenden Resultate führten. Noch ehe dies der Fall war, fand die Krönung Maria Theresias statt (25. Juui 1741). Bekannt ist die Scene, wie Maria Theresia bald darnach die Stände auf das Preßburger Schloß beschied, wie sie in Traner- gewänder gehüllt in ihrer Mitte erschien, ihnen die drohende Gefahr uud ihre Pflicht vor Augen hielt und wie sodann, nachdem sie ihre von häufigen Thräueu unterbrochene Rede beendigt hatte, eine tiefe Bewegung dnrch die Versammlnng ging, nnd wie zuletzt bei dem zauberischen Anblicke der Königin die stolze Empfindung, daß sie gerade bei den Ungarn Zuflucht suchte, in den einmüthigen und begeisterte!? Zuruf: „Wir weiheu unser Leben und unser Blut" ausbrach. Wenn mau bedenkt, wie ganz anders, verglichen mit den Vorgängen früherer Zeit, sich das Verhältniß der Ungarn zu ihrer Königin aussprach, so wird man auch die außer- ordentliche Wirkung begreifen, welche dieses Ereigniß ans die übrigen Erbländer und anf ganz Europa übte. Dort richteten sich die verzagten Gemüther zu neuer Hoffnung auf; hier bildete sich eine andere Meinung von Österreich, welches nicht, wie man erwartet hatte, gleich einem Kartenhause auf den ersten Stoß zusammenbrach, sondern mit Ehren die Feuerprobe seiner Lebenskraft bestand. Schlesien allerdings vermochte man der kriegskundigen Hand Friedrichs ll. nicht wieder zu entreißen. Vielmehr mußte nach einem neuen Siege desselben bei Easlau (oder Ehotusitz) in Böhmen durch den Breslauer Frieden, dem anch Sachsen beitrat, der größte Theil Schlesiens sammt Glatz dem preußischen Könige überlassen werden. Doch hatte dieser Friedensschluß deu Vortheil, daß Maria Theresia nun alle Streitkräfte gegen die Baiern und Franzosen verwenden konnte, während das mit ihr verbündete England nnn eifrig
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild