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Allerdings läßt sich nicht verkennen, daß die Kaiserin sich bei allen diesen Ein-
richtungen weniger durch den Werth der Wissenschaften an sich als durch den damit
verbundenen Nutzen für das praktische Leben bestimmen ließ. Während hauptsächlich aus
dieser Stimmung das Scheitern des wiederholt aufgetauchten Projectes einer Akademie der
Wissenschaften zu erklären ist, richtete Maria Theresia ihr Hauptaugenmerk auf das
Gedeihen der juristischen und der mediciuischeu Studien, in der Absicht, dem Staate
Freiherr Gerhard van Twielen.
tüchtige Beamte uud Ärzte heranzubilden. Auch wird man kaum iu Abrede stellen können,
daß die Wissenschaft aus der beengenden Vormundschaft der Kirche in eine kaum minder
drückende Bevormundung dnrch den Staat gerieth, der dem Professor das Vorlesebnch wie
eine Art Aiutsinstruction übergab uud die bisher vou den Jesniten geübte Censur einer
politischen Behörde, der Büchercensur-Hofcommission, anvertraute. Aber es wäre ungerecht,
wollte man nicht auch umgekehrt die wohlthätigen Anregungen anerkennen, welche aus der
Berühriing mit dem praktischen Leben die Wissenschaft empfing, wie denn gerade die
juristische Facultät iu Wien der Centralpnnkt wnrde, von dem aus die Theorien der Schule
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
- Band
- 3
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1887
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.64 x 22.39 cm
- Seiten
- 278
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch