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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 193 -
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193 des Kaisers noch heute Zeugniß. Und wenn man die Einführung der Condnitelisten für die Beamten als eine Einrichtung, die den Kaiser der Denunciation zugänglich machte, mit Recht getadelt hat, so sollte man anderseits doch nicht übersehen, daß er es war, der zuerst nicht nur wohlverdienten Kriegern Jnvalidenbezüge. sondern auch emeritirten Staatsdienern Pensionen und im Falle ihres Ablebens ihren Hinterbliebenen Angehörigen Versorgungsbeiträge sicherte. Wie in allen anderen Dingen wurde Josef auch bei den Anordnungen, die er auf dem Gebiete des Unterrichtswesens traf, in erster Linie durch die Rücksicht auf das Bedürfniß des Staates geleitet. Darum wendete er seine fürsorgliche Pflege vor Allem solchen Erscheinungen zu, von denen er sich einen unmittelbaren, greifbaren Nutzen für das Gedeihen des Staates versprach. Gleich seiner Mutter förderte er daher namentlich schrieb, so legte er auch auf die Erlernung der deutschen als der Amts- und Armeesprache in den höheren und niederen Schulen das größte Gewicht. Insbesondere wurde die deutsche als Unterrichtssprache für die meisten Universitätsfächer eingeführt. Die Universitäten betrachtete Josef als reine Staatsanstalten, wie er denn zur Errichtung der Lemberger Universität die Zustimmung des Papstes nicht einholte, ein Fall, der bis dahin in einem katholischen Staate nicht vorgekommen war, und den Jmmacnlateneid sowie die selbständige Jurisdiction der Universitäten abschaffte. Der Zweck des Universitäts- studiums sollte die „Nationalerziehung" sein, worunter man die Heranbildung brauchbarer und mit vaterländischer Gesinnung erfüllter Beamten verstand. Eben darum wandte der Kaiser seine Aufmerksamkeit besonders dem medicinischen Studium zu. Er gründete zur Heranbildung tüchtiger Militärärzte die nach ihm „das Josefinum" geuauute medicinisch- chirurgische Militärakademie in Wien, für die er durch Vermittelung seines Bruders Wachspräparate aus Florenz kommen ließ, und förderte sowohl dadurch als auch durch die Errichtung eines botanischen Gartens und eines anatomischen Theaters und durch die Übersichtsband. IL das Volksschulwesen, indem er den Schulzwang ver- schärfte, das Schulgeld einführte und den Unterricht unter die Aufsicht weltlicher Inspektoren stellte, während er in der Meinung, daß höhere Bildung nur die Sache der Vermöglicheren und auserlesener Talente sein solle, die Zahl der Universitäten auf drei — Wien, Prag und die neuerrichtete zu Lemberg — beschränkte und die nur Kindern der privilegirteu Stände zugänglichen Special- anstalten, wie die theresiauische Ritterakademie, aufhob. Medaille zur Erinnerung an das Toleranzpatent. Wie er selbst nach langer Zeit wieder der erste Fürst seines Hauses war, der geläufig deutsch sprach und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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