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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
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14 einander parallelen Thälern zerschnitten, die sich südwärts öffnen und auf diese Weise den lauen Luftströmungen einen Zugang gewähren bis zu den himmelanstrebenden Hochgipfeln an der Landesgrenze. Das ganze Hochland dacht sich nach Süden ab, es ist ein wahres Stufenland. Freundlich lachende Thäler, sanft geneigte Berglehnen, wildromantische Schluchten, schroffe, zerrissene Felswände und hochaufragende Gipfel wechseln mit einander im Hochlande; die Berge sind mit weitgedehnten Waldungen, die Thalebenen mit Wiesen und Ackerflächen bedeckt; auf den abgerundeten Almen grünen herrliche Alpenwiesen und nur die höchsten und schroffsten Felsspitzen ragen nackt und öde in die Luft empor, während auf den sonnigen Abhängen der südlichen Ausläufer die Rebe prangt. Wieder anders gestaltet ist das Land jenseits des Waldes, Transsylvanien, oder Siebenbürgen. Das ist eine viereckige ungeheure Festung, welche von der Natur aufgebaut und in die endlose Tiefebene des Ostens vorgeschoben wurde, damit sie zum Schutze diene gegen die Barbarei des Ostens. Von allen Seiten ist Siebenbürgen mit hohen Gebirgs- wällen umgeben und das Innere desselben ist eine wellenförmige, mit parallelen Thälern durchschnittene Hochebene, die nirgends so eben und flach wie die ungarische Tiefebene des Alföld, sondern überall mit Hügeln bedeckt ist. Ein hoher und breiter Gebirgsgürtel trennt Siebenbürgen auch von Ungarn, dennoch sind die Gebirgszüge an der westlichen Seite desselben vielfach durchbrochen; der Szamos, die Körösflüfse und der Maros gelangen durch diese Pässe in die ungarische Tiefebene. Das große Kreissegment der Karpathen hat Siebenbürgen mit starken Banden an Ungarn geknüpft und mit demselben zu einem Körper vereinigt. Mit diesem östlichen Bollwerk steht im Gegensatz der westliche Theil Ungarns, der ebenfalls eine viereckige Gestalt hat, jedoch ganz anders zugeschnitten ist. Es ist dies das Land zwischen der Donau und Drave, der schönste und gesegnetste Theil des Landes. Im Ganzen genommen ist es ein wellenförmiges Hügelland, nur am westlichen Rande und in den mittleren Gegenden desselben gibt es höher ansteigende und zusammen- hängende Bergzüge; im Süden der Bergzüge des Bakony und Vertes reihen sich nur noch ifolirte Berggruppen coulissenartig nebeneinander in den Umgebungen der Orte Fünfkirchen, Villäuy und Szegszard. Im Centrum des Landstrichs erstreckt sich am Fuße des Bakonyerwaldes das herrliche Seebecken des Balaton (Plattensee) als Überbleibsel des ehemaligen Meeres. An den Landstrich zwischen der Donau und Dran schließt sich jener lange und schmale Landstreifen an, der sich zwischen der Drave und Save ausbreitet; eine lange, aber niedrige Gebirgskette durchzieht denselben als südöstlicher Zweig des Alpensystems voil einem Ende zum andern. Zu beiden Seiten dieses Bergzuges breiten sich die Ebenen an der Save und Drave aus, als buseusörmige Ausläufer der ungarischen Tiefebene. Das
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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