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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Seite - 266 -
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266 Truppen des Kaisers und Königs Franz und alle Angriffe Napoleons brachen sich an den Heerscharen des Erzherzogs Karl, doch schon nach sechs Wochen wurden alle Früchte dieses taktischen Sieges durch die Niederlage bei Wagram (5. und 6. Juli) vernichtet. Der Friede von Schönbrunn (14. Oktober 1809) legte der Monarchie große Opfer auf und entriß dem Gebiete der ungarischen Krone Theile Kroatiens jenseits der Save sowie Fiume. Dem unglücklichen Frieden folgte, als Wirkung der langwierigen Kriege, der finanzielle Staatsbaukerott (20. Februar 1811). Der Werth des Papiergeldes sank auf ein Fünftel herab nnd die finanziellen Leiden waren selbst dann noch nicht vollständig überwunden, als endlich nach einem langen, schweren Kampfe auch die Macht Napoleons gebrochen wurde, Kaiser Franz mit seinen Verbündeten in Paris einzog, die ungarischen Husaren — Hesse» Homburger Nr. 4, die Gräveu-Husaren der Nennziger-Jahre — die Rhone und die obere Loire durchschwammen (am 20. März nnd 7. April 1814) nnd Oberst Josef Simonyi, der rauhe Sohn der Szabolcs, nachdem er in Fontainebleau sich auf den Thron des Kaisers Napoleon gesetzt und die Asche seiner Pfeife an den Armlehnen desselben ausgeklopft hatte, im Gemache der Kaiserin Maria Lonise im Verein mit seinen Husaren die Mütze ritterlich lüftete und mit den Worten: „Hier waren Ungarn" nicht gestattete, daß aus dem Schlosse etwas weggenommen würde. Nach dem Kriege erhielt die Monarchie mit geringen Ausnahmen all das wieder zurück, was sie seit achtzehn Jahren verloren hatte, und erfuhr sogar eine Vergrößerung; aber die Wunden, welche ihr der Krieg geschlagen hatte, schmerzten noch lange. Die nationale Entwicklung feierte jedoch nicht während dieser Heimsuchung, wie eiust in der Türkenzeit, nach dem Frieden an der Zsitvamündnng stärkte sie sich im geheimen und suchte Gelegenheit und Form, um sich auch öffentlich bethätigen zu können. Schon im Reichstage des Jahres 1807 sprach Paul Nagy, der ,L!uto eensorius«, der „Blitze- schleuderer", von dem „Zustande der Millionen des Volkes", von den Interessen der „miseru eontribuens pleds", und obzwar sich damals Zwischenrufe vernehmen ließen, wie: stultiset!" („Reden Sie keine Dummheiten!") — so verbreitete sich doch die Idee, der Gedanke, welcher unter der Freiheit und Wohlfahrt des Landes nicht mehr die Freiheit und das Wohlsein des Adels allein begriff, langsam zwar, doch immer weiter und fester. Noch mehr aber verbreitete und befestigte sich der Gedanke, welchen der große Redner sein ganzes Leben hindurch begeistert verkündet hatte: „daß man eine verlorene Verfassung wiedergewinnen könne, mit der Nationalität aber auch die Nation verloren sei". Was die ungarischen Leibgardisten des vorigen Jahrhunderts begonnen hatten, was in den Neunziger Jahren als flüchtiges Feuer — so hatte es wenigstens den Anschein — aufgeflammt war, lebte wieder auf, und immer allgemeiner wurde die Überzeugung, der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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