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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Seite - 291 -
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291 Ursprung, Beschaffenheit und wehrhafte Gesinnung des magyarischen Volkes. Kraft einer allgemeinen Annahme sucht die magyarische Nation ihre Vorfahren in den Hunnen und Avareu. Diesen Glanben zu beweisen ist ebenso schwer, als ihn zu widerlegen; ganz unmöglich aber ist es, ihn damit zn ersetzen, daß die Magyaren mit den Finnen und Tschnwassen eines Ursprunges wären, so tüchtige, lebensfähige Völker diese auch sein mögen, besonders die hochcnltivirten Finnen, die wir ihrer geistigen Begabung uud Tapferkeit nach getrost als Verwandte gelten lassen durften. Es gibt, mit Ausnahme weniger Sprachforscher und Geschichtschreiber, keinen Magyaren, der nicht Attila als seinen Ahnherrn betrachten würde. Auch dem Ursprung der Magyaren läßt sich nur auf der Spur der Sprache nach- forschen. In der magyarischen Sprache kommen als Urwörter Benennnngen für Begriffe vor, welche im nordöstlichen Theile Europas nicht heimisch sind; sie kannten das „Meer" (teurer), das „Kameel" (tevo), den „Löwen" (vrosxlün), die „Weintraube" (S26I6), den „Wein" (bor), die „Birne" (körtveh), die „Aprikose" (karaexkj, die „Melone" (äinnxe), den „Apfel" (alma), deren Benennungen sowohl die deutsche als auch die slavische Sprache meistens dem Lateinischen entlehnt hat. Sie mußten also dort herumgekommen sein, wo alles dies zu sehe» war. Hingegen fehlt in der magyarischen Sprache Vieles, was im Norden ein alltäglicher Anblick ist, z. B. der Gletscher, das Renthier n. s. w. Aus dem Slavischen sind moäve (Bär), adlalc (Fenster), (Tisch), sxvkren^ (Schrank) nnd Anderes herübergeholt. Bei den in älterer Zeit hier angesiedelten Szöklern haben die Gebäudetheile schon ihre Benennungen: tauor, Iiiü, xitvar (Einfriedung, Thürpfosten, Dachboden, Hausflur), die beiden letzteren mit dem Magyarischen gemein. Das Alles sind aber Begriffe, die dem Norden angehören. Selbst noch (Berg, eigentlich Spitze) ist nur eine relative Bezeichnung, meist steht dafür (Stein) oder (Gebirge). Dagegen gibt es genug Bezeichnnugen für das Flachland: len^ör, avsr, sivata^, r^t, nvu- (Heide, Ried, Wüste, Wiese, Birkengehölz), dann moesär, lüp, moba, pveseta (Snmpf, Moor, Senke, Brnch, Morast, Moos, Pfütze, Lache) lassen ahnen, daß dergleichen anf der gipfellosen Ebene zwischen Kaspi-See und Schwarzem Meer erworben wurde, wo die Magyaren wahrscheinlich mit mehreren stammverwandten Völkern zusammen hansten uud sich nicht selten in Bruderkriegen aufrieben, bis die einen von den verheerenden Zügen der Völkerwanderung weggeschwemmt wurden, die anderen mit dem magyarischen Volke verschmolzen. is -
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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