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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Seite - 293 -
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293 Selten kommt bei ihr das nur bei germanischen und slavischen Racen heimische flachsblonde, safrangelbe und rothe Haar vor, desgleichen das grünliche und meergrane Ange. Ihrem Körperbau »ach kauu die magyarische Raee mittelgroß genannt werden; baumlange Riesen sind selten, zwerghaft kleine Lente nnr verkommene Menschen; endemische Gebrechen, Kröpf, Plattfuß, Weichselzopf, Kretinismus sind beim magyarischen Stamm nicht heimisch. Sein Knochengerüst, sei» Mnskelwerk stellen ihu in die Reihe der lebenskräftigen Race«. Znr Zeit dringender Feldarbeit ist der magyarische Ackersmann imstande täglich zwanzig Stnnden hartangespannt zu arbeiten. Als Soldat ist er vorzüglich. Bei Rekrutiruugeu liefert die magyarische Rare das tauglichste Contingent. Die Lebensfähigkeit der magyarischen Race wird anch dnrch ihre Vermehrung günstig bezeugt. Nach dem Räköczy'fchen Feldzug war das magyarische Volk auf eine Million sechsmalhnnderttansend Köpfe herabgeschniolzen. Bei der Conscription von 1787 belief sich die Zahl der Gesammtbevölkerung Uugarus auf 7,780.tXX1 Seele», davon ein Drittel Magyaren; jetzt nach hundert Jahren übersteigt die magyarische Raee allein diese Zahl. Bei der erwähnten Conscription zur Zeit Josefs II. wurden 163.0t)t) Edle und 13.800 Geistliche gezählt. Die Zahl der Protestanten ergab anderthalb Millionen; heute ist sie doppelt so stark. Auch die Kampfweise der magyarischen Race zeigt besondere Eigenthümlichkeiten, welche Kaiser Leo umständlich beschrieben hat. Gleich bei ihrem ersten Auftreten in der Geschichte wurde sie als ein zu Roß kämpfeudes Volk bekannt. Diese Eigenschaft ist ihr bis auf deu heutigen Tag geblieben; die Einrichtung der Husaren wnrde bei allen Rationen nach magyarischem Muster getroffen. Vor der Epoche des Schießpnlvers waren Köcher nnd Pfeil in ihren Händen gefürchtet? Waffen; auch mit Lanze und Speer wurde gekämpft. Aber zur Zeit Räköczys kämpfte der Magyare zu Pferde und zn Fuße scho» »lit dem Säbel und im französische» Kriege führte er auch den (Beilstock), worauf der Kürassier sagte: „Ich weiß nicht, was das krumme Ding ist, aber bös ist es jedenfalls". Die Körperkraft des Magyaren ist durch die Überlieferung in Zügen der Tapferkeit verewigt worden, so daß die hervorragenden Helden zu legeudarischeu Gestalten heran- wuchsen; der Heerführer Csauad, die gekrönten Häupter St. Ladislans und Matthias Hnnyadi überwältigen Riesen im Einzelkampfe, anch Bätor Opos erlegt in der Schlacht einen Riesen und wüthet dermaßen gegen den Feind, daß ihm am Ende des Kampfes die Faust am Schwertgriff erstarrt. Kinizsi, der Müllerbnrsche nnd nachmalige Heerführer, zerhaut erst den Mühlstein, den er mit einem Arm erhebt, später metzelt er den Feind mit zwei Säbel» zugleich nieder. Die Thaten Niklas Toldis verherrlichen sich zum Epos. Die Körperkraft der Macskassy, Dvmokos, Vas Besseuyei entscheidet Schlachten. Das bürgerliche
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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