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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
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401 sondern mit Ausnahme des Kopfes den ganzen Menschen; sogar für das Rößlein bleibt noch reichlich von ihr übrig, denn sie bedeckt beim Reiten dessen ganzes Hintertheil. Wenn sich einer die Snba um den Hals hängt, scheint er zu sagen: meine Suba ist meine Burg. Ja wohl, seine Burg, welche Frieden bedeutet, wenn sie vorne offen ist. Die vorne offene Suba bedeutet gute Laune, Freundschaft, Verbrüderung, Großmuth, Selbstaufopferung, Hingebung bis aufs letzte Hemd, alles Mögliche. Ist sie jedoch kräftig zusammengenommen, z. B. beim Handeln auf dem Jahrmarkt, in der städtischen Rathsversammlung, bei der Abgeordnetenwahl, dann bedeutet das: „mich wirst du nicht herauskriegen aus meiner .. .Suba". Denn die zusammengefaßte Suba bedeutet eine gefaßte Überzeugung. Eine solche Suba ist eine Festung, deren geschlossenes Thor sich keinem Schmeichelwort und keinem Ansturm öffnet. Alles mag sich ändern in der Welt und in Ungarn, nur die Suba nicht. Die Industrie mag die eigenartigsten Kleidungsstücke umgestalten, der Geschmack mag dieselben verpönen, die Armuth sie zerfetzen, der Feind sie an sich reißen: die Suba ist vor alledem gesichert. Die Suba bleibt, so lange ein Magyare auf Erden lebt. Wie Alles, was in seiner Art die Vollkommenheit erreicht hat, zeigt die Suba keinerlei Abarten, mit Ausnahme etwa des im Aussterben begriffenen „Röhren-Pelzes" (osüves buncka) im Hajduckeu-Distriet und der Schafhirten-Suba Hudas? suda), welche sich der Schafhirt aus hausgegerbtem Fell verfertigt und umgestülpt oder, zur Schonung, mit dem unteren Rande nach oben gekehrt trägt. Ihr letztes Änderungsstadium ist es, wenn sie im höchsten Alter den Ehrennamen „Snba" verliert und mit dem Namen (Gewand) bezeichnet wird, um schließlich auch diesen Namen einzubüßen und nur noch als „vaoziok" (etwa Nest, Lager) zu gelten. Allenfalls macht die Suba noch die Concession, sich mancherorten in den Theißcomitaten und jenseits der Donau ,buncka- nennen zu lassen; in letzterer Gegend ist bei den Männer-Buudas, sowie überhaupt im ganzen Lande bei den kurzen Frauen-Subas außen die dunkelgelbe Farbe und der runde schwarze Kragen, innen ein schwarzes Pelzfutter nicht nur zulässig, sondern auch streng gefordert. Der Vorrang in der Reihenfolge gebührt jedenfalls der Suba, nicht nur kraft ihrer allgemeinen Verbreitung, sondern auch weil, während die Bnnda kaum in etlichen Sprichwörtern vorkommt, die Suba auf Flügeln des Liedes durch das ganze Land geht, wie denn auch in Petöfis reizender Romanze „der Bursch die Maid in seine Suba hüllt". Die schönsten Subas werden in Keeskemit und Felegyhäza verfertigt, auch werden sie in der Gegend dieser beiden Städte mit dem größten Luxus getragen und finden sich zu zweien und dreien fast in jedem Hause. Der Hauptort für die „gelben Bnndas" und „Frauen-Subas" ist dagegen Jäßbereny, wo sie mit schwarzer Seide gar prächtig aus- genäht werden. Man hat schon oft die Frage aufgeworfen, in welchem Zustand die Suba wärmer sei: auswärts oder einwärts gestülpt? Die Antwort darauf lautet: „auswärts Ungarn I. 26
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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