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Weyeregg und Seefeld-Steinbach schon frühzeitig znr Entwicklung. Erst im letzten
Drittel gewinnt die Ostseite des Sees alpinen Charakter durch das Herantrete» des bis
1.690 Meter sich erhebenden Hochleckengebirges (westlicher Theil des Höllengebirges),
welches seine westlichen, unten von waldbedeckten Hängen begleiteten Abstürze demselben
znkehrt. Am südlichen Ende der letzteren, dort, wo der aus dem tief eingeschnittenen alpinen
Weißenbachthale kommende Äußere Weißeubach durch seine Kiesablagerungen gleichfalls
ein Stück des Sees allgemach iu Land umgewandelt hat, findet sich einer der beliebtesten
Ausflugs- uud Aufenthaltspunkte der Sommergäste des Salzkammergutes, das reizend
gelegene Weißenbach. Hinter dem Thale der in den Attersee mündenden Mondseer-
See-Ach und jenem des Äußeren Weißenbaches, welche beide, einer gemeinsamen Bruch-
linie des Gebirges angehörend, rechtwinkelig gegen die Längsaxe des Attersees verlaufen,
wird das Südende des letzteren durch schroffe, von dem Unteren und dem wildromantischen
Oberen Burggraben durchbrochene Kalkmassen von 800 bis 1.405 Meter Höhe begrenzt,
hinter welchen als Culmiuationspnnkt des südlichen Hintergrundes der Schafberg
(1.780 Meter) mit seinem dem See zugekehrten senkrechte», theilweise sogar überhängenden
Gipfelabsturz anfragt. Anßer den bisher genannten Uferpunkten mögen schließlich von
dem westlichen buchtenreichen Gelände das von Sommergüsten gleichfalls stark besuchte
Uuter-Ach, dann Nußdorf und schließlich der hart am See sich erhebende, dnrch den
schönen Ausblick aus das Höllengebirge ausgezeichnete Ort Attersee genannt werden.
Der Attersee hat wie alle größeren Seen des Tranngebietes während der letzten
Decennieu, von wo an Jahr um Jahr die Zahl der Sommergäste stetig wuchs, bedeutend
an Belebtheit zugenommen, namentlich seit ein stattlicher Dampfer denselben nach seiner
ganzen Länge mehrmals im Tage durchkreuzt.
Ein Vorzug des Attersees gegenüber dem Trauusee darf nicht übergangen werden,
es ist seine herrlich blaue Farbe, die nameutlich bei heiterem, windstillem Wetter voll zur
Geltung kommt. Traun- und Attersee siud nicht nur die größten, sondern anch die tiefsten
Seen des Traungebietes; der letztere erreicht nordwestlich vou Weißeubach mit 171 Meter
das Maximum der Tiefe.
Dem Zuflußgebiete des Attersees gehört der drittgrößte See Oberösterreichs, der
Moudfee au (Flächenraum 144 Quadratkilometer, Länge 114 Kilometer, größte
Breite 2 6 Kilometer, Maximaltiefe 67 Meter, Meereshöhe 479 Meter). Sein Abfluß,
die See-Ach, müudet nach 2 5 Kilometer langem Laufe bei Uuter-Ach in das erstgenannte
nm 14 Meter niedriger gelegene Hauptbecken.
Abweichend von dem Traun- und Attersee, welche beide ziemlich geradlinig von Süd
nach Nord verlaufen, nimmt der verkehrt 3-förmig gekrümmte Mondsee eine südöstliche
und iu seinem nnteren, schmal auslaufenden Drittel eine rein westöstliche Richtung an.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Oberösterreich und Salzburg, Band 6
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Oberösterreich und Salzburg
- Band
- 6
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 17.03 x 24.86 cm
- Seiten
- 650
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch