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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
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t>0 nomadisirenden und kriegerischeil germanischen nnd keltischen Volksstämmen, deren Kriegs- züge die Geschichte nns beständig vorführt, als ein durchaus seßhaftes, friedliches Volk angesehen werden, welches in großen Gemeinschaften dauernd an der gewählten Stelle verblieb nud durch allmälige Cnltnr des Bodens, dnrch Züchtung der Hausthiere die breite, arbeitende Schichte der Bevölkerung bildete. Für die lange Dauer der Seßhaftigkeit spricht die fogeuauute Culturschichte, welche sich vou deu Abfällen allmälig unter der Absiedlung bildete und bis zu einem halben Bieter und darüber im Seeschlamm eingebettet rnht. Für die Ausbreitung der Bevölkerung sprechen die tausend und aber tausend Pfähle, die ganze Strecken des Seebodens bedecken, uud die zahlreiche» Stationen an einem und demselben See. Außerdem erweiseu die Pfahlbauten sich deßhalb als die eigentlichen Wohnsitze, weil sie von der reinen Steinperiode, also von der Zeit, wo die Verwendung der Metalle in Enropa noch ganz unbekannt war, durch die vorgeschichtlichen Perioden der vorwiegenden Verwendung der Bronze bis in die historische Zeit der Anknnft der Römer und oft noch darüber hiuaus ununterbrochen bewohnt blieben. Nicht nach Jahrhunderten, sondern nach Jahrtausenden ist daher der Bestand dieser so häufigen uud noch vor kurzem deu Geschichtsforschern uud Archäologen ganz unbekannten Besiedlnngsweise der Pfahldörfer zu rechnen. Unsere Pfahlbauten in den Alpen sind dnrchwegs der Steinzeit angehörig, wenn auch nicht nur einzelne Bronzen, sondern anch llmgnßversnche und sogar selbständige Metallarbeiten aus Kupfer eiuzelu vorkommen. Daraus erhellt, daß die der Steiuzeiteultur augehörigen seßhaften Bevölkerungen unzweifelhaft in den Pfahldörfern fortdauerten, als schon die kelto-germanischen und metallknndigen Völker in unsere Gegend kamen. Von ihnen erhielten sie vorerst im Tauschwege Bronze und lernten von ihnen und betrieben später unter ihueu die Erzgewinnung sowohl als die Erzbearbeitung; daher das Vor- kommen einzelner, stilistisch wie technisch vollendeter Bronzen mitten in der Cnltnrschichte der Steinzeit. Am Attersee, wo die ersten Pfahlbauten Österreich-Uugarus ausgebeutet wurde», sind folgende Stationen bekannt: Seewalchcn, Aufham, Weyeregg, Puschacher, Attersee uud Kammer, die zum Theil uur eben als Pfahlbauten constatirt uud uicht weiter aus- gebaggert wurden. Sie liegen alle iu der Nähe der bezeichneten Ortschaften; Pfähle sind nirgends sichtbar. Aus Weyeregg, Seewalcheu uud Puschacher stammen die meisten Fuud- vbjecte, welche sich im k. k. uaturhistorischeu Museum befinden. Auch im Gmuudeuer See war unmittelbar vor dem Ansflnfse der Tränn, also an der Stelle vou Gmuudeu, ein Psahlbau, im Mondsee wurden mehrere sehr bedeutende und reiche Stationen ausgebeutet uud beschrieben. In den anderen oberösterreichischen und nahegelegenen steirischen Seen ist trotz sorgfältige» Sucheus bis jetzt keiu Pfahlbau gefunden worden.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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