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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 84 -
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84 Die Habsburger uberkamen von ihren Vorgängern im Fürstenthnm die Gerichts- hoheit gestärkt, jedoch keineswegs unbeschränkt. Zwar aus dem märkischen Gebiete am Nordufer der Donau lag die gräfliche Gerichtsgewalt unmittelbar in der Hand des Herzogs von Österreich, aber auf vormals steyrischem Boden leiteten die freien Herren von Schaunberg ihr Recht unmittelbar vom Reiche ab; sie allein „hoben den fünften Heer- schild" im Lande. Die Ministerialen, ritterliche Unfreie, schwangen sich zum Rathe der Fürsten empor; zu ihnen haben die Herren von Steyr, die später von Starhemberg und Losenstein sich nannten, die Herren von Traun, Volkenstors, Kapellen und Polheim gehört. Die Sitte der Fürsten, außer den landsässigen Grafen und freien Herren auch ihre Dienstleute vor Entscheidung wichtiger Angelegenheiten zu hören, hat sich allmälig in ein Vorrecht gewandelt, dem das Statut Kaiser Friedrichs II. (1. Mai 1231) gemeinrechtliche Unterlage verlieh. Die Losreißung des alten Tranngangebietes vom Steyrland hat nur den Anschluß der oberösterreichischen Dienstherren an jene von Niederösterreich bewirkt, keineswegs aber die Entwicklung des ständischen Keimes gehemmt. Dem Bauernstande war längst die Freiheit abhanden gekommen; vielfach waren die Abstufungen der Knechtschaft, und noch im XIV.Jahrhunderte weist die geringere Belastung der freien Eigen, wie sie hießen, auf frühere einfache Zinspflicht oder gänzliche Unab hängigkeit zurück. Noch überwog der Naturaldienst, Haud- und Zugrobot wurde selbst aus weiter Ferne geleistet. Der Wald ist in die äußersten Winkel des Landes verdrängt; die Benedictiner von Garsten (1107) haben die Cultur in das obere Ennsthal und in die Berge von Moln getragen, die Chorherren von St. Florian den Windberg (seit 1108) und die grauen Mönche von Wilhering (114k) das Rotelgebiet bebaut, die Prämonstratenser von Schlägt (1218) das obere Thal der großen Mühel der Wildniß entrissen. Zu dem wichtigsten Handelsplatze im Osten war im XII. Jahrhunderte Enns erwachsen; wenn auch durch das Niederlagsrecht von Wien frühzeitig beeinträchtigt, ist es bis in die Zeiten der Habsburger das Emporium geblieben. Der Handel mit Eisen und Holz hat frühzeitig seinen Centralpnnkt in Steyr gefunden. Der Mehrung seiner fürstlichen Macht war das energische Streben des ersten Habsburgers zugewandt. Vom Herzog Heinrich von Baiern erzwang er die Herausgabe verpfändeter Orte, von den Herren von Schaunberg forderte er Wachsenberg zurück, den Landfrieden wußte er zu wahren und die Wasserstraße zwischen Passau uud Linz zu schützen; in eigener Person zog er vor die Besten Tannberg und Falkenstein. Nur dem Erzbischof Rudolf von Salzburg verzieh er die Zerstörung seiner Salzpfannen in Gösau, als ihm ein höheres Ziel winkte: die Krone von Rom. Seines Gerichtes ob der Enns
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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