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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 88 -
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88 Fürsten. In Steyr herrschte die Gemeinde der Ritter, die mit ihren Thürmen die Stadt erfüllte. Die Handwerker wurden in Linz erst 1438 znr Aufnahme der Rechnungen und zur Besetzung der Schrauue zugelassen. Handel und Handwerk waren streng geschieden. Niederlagsrechte und Straßenzwang mehrten den Erwerb der Bürger von Steyr und Freistadt, das Recht der Bannmeile von Linz und Gmnnden verwehrte den Bewohnern von Urfahr und Traundorf den Betrieb von Handel und Gewerbe. Die Sensenschmiede von Kirchdorf nnd Weyr konnten ihr Eisen aus Eisenerz nur über Steyr beziehe». Deu Städten war ans der Straße über Zeyring nach Venedig zu handeln gestattet, dem flachen Lande blieb die Kaufmannschaft untersagt. Dnrch zahlreiche Manthen an der Donau und auf deu Straße» wurde der Handel dem Säckel des Landesfürsten uud des Grundherrn zinsbar gemacht. Gegen auswärtige Willkür schützte sich der Bürger durch Pfändung fremder Güter und durch Repressalien. Die Zünfte begrenzten genan die Befugnisse des Handwerkes nnd der einzelnen Meister; die Beschan sicherte den Käufer vor unsolider Waare. Alle diese Vorrechte und Beschränkungen hoben im Mittelalter den Wohlstand der Bürgerschaft, welchen erst im XVI. Jahrhunderte die veränderte Richtung des Verkehrs, die steigenden Kriegslasten und schließlich der Rückschlag der religiösen Unruhen zum Sinke» gebracht haben. Die geistige Bildung ist nicht mehr ausschließender Besitz des Clerus; der Humauis- mns dringt schon in weitere Kreise, die bedeutendsten Lehrer an der Hochschule Wien sind Oberösterreich entsprossen, so Johann von Gmnnden (gestorben 1442), der Verfasser des ersten Kalendarinms: Georg von Penerbach (gestorben 1461), der Vorläufer Regiomontans und Copernicus', der erste Erklärer der Elafsiker; Johauu Stabius vou Steyr (gestorben 1522), der Geheimschreiber Kaiser Maximilians. Das Vorhandensein von Schulen iu Städten und Märkten ist im XIV. und XV. Jahrhundert vielfach beglaubigt. An der Schwelle der neueu Zeit steht Kaiser Maximilian I. Die moderne Staatsidee rang nach Gestaltung; durch eine Ceutralregierung das lockere Gefüge seiner Erbländer zn schließen, war des Kaisers unverrückbares Ziel. Waren auch seine Institutionen, wie das 1501 zu E»»s eingesetzte Landregiment für die fünf niederösterreichischen Länder, meist vergänglicher Natur, auf ihren Grundlagen hat gleichwohl der Großstaat Österreich sich aufgebaut. Uuter ihn« ist das römische Recht in der Theorie, mit der Landgerichts- ordnnng seines Nachfolgers Ferdinand für das Land ob der Enns 1559 auch in der Praxis zur Herrschaft gelangt. Die Ansschußlaudtage, vom Kaiser zur schuellereu Befriedigung seiner Geld- bedürfnisse berufen, wurden von den Ständen benützt, nm das Recht der Kriegführung von ihrem Willen abhängig zu machen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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