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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 98 -
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98 zu überwältigen und die Rüstkammern zu leereil. Am 20. Mai wurde Peuerbach mit stürmender Hand genommen, der katholische Pfarrer und der Marktrichter erschlagen. Unvorbereitet traf die Nachricht vom Aufstaude deu Statthalter; raschen Entschlusses rückte er mit achthundert Fußgängern, hundert Reitern nnd einigen Feldschlangen gegen die Bauern, der Scharfrichter begleitete ihn mit Kette» und Stricken. Vor Penerbach, das in Flammen aufgegangen war, stieß Herberstorf anf eiueu Haufen der Bauer», auf den er die Stücke zu richten befahl; in diesem Momente brach der Hinterhalt ans dem Walde hervor und erschlug die Hülste des Kriegsvolkes. Mit geimuer Noth eutrauu Herberstorf der Gefangenschaft (21. Mai). Fadinger wurde zum obersten Hauptmann erkoren. Ebenso kühn als schlau, wußte er den Aufstand zu orgauisireu; Hauptleute für jedes Viertel, Ausschüsse, Proviantmeister und Feldschreiber wurden bestellt, die Defeusiousordunng bestimmte Lärmplätze und Zufluchtsorte. Das ständige Lager bei Weibern schützte die Laudesgrenze gegeu Baieru uud bildete die Reserve. Die Donau wurde mit Ketten gesperrt. Die Niederlage des Statthalters war das Signal zur blitzschnellen Ausbreitung des Aufstandes; das Anbot einer Verzeihung blieb unbeachtet, des Statthalters Patent wurde zerrisse». Die Antwort schriebe» die Bauern anf ihre Fahnen: Vom baierischen Joch und Tyrannei Wcils gilt die Seel' nnd auch das Blnt, Und seiner großen Schinderei So geb' nns Gott ein' Heldenmnth. Mach' uns, o lieber Herrgott, frei. Es muß sein! Die „heilige Schar" der schwarzen Banern, der von den Soldaten gefürchteten „Waldteufel", marfchirte »ach Lambach, Vöcklabruck u»d Gmuiide»; ii» Salzkanimergilt besetzten die Holzknechte die Grenze»; uur Moudsee blieb ruhig u»d die Bevölkerung von Neustift weigerte den Zuzug. Die Hauptarmee rückte ai» 24. Mai in Wels ein. Am 28. Mai bezog Fadinger die Kaiserzimmer im Stifte Kremsmünster und drei Tage später hielt er den prangenden Einzug in Steyr, damals die größte Stadt des Landes, welche dem Bortrab freiwillig Einlaß gewährte. Freistadt und Euus wurden eingeschlossen, in Ottensheim schlug Christos Zeller seiu Hauptlager auf und entsandte Streifpartien bis Urfahr. Rings um Linz loderten die Wachtfeuer der Bauern. Am 7. Juni schlug Fadinger seiu Feldlager iu Ebelsberg auf, am 24. Juni erschienen die Bauern mit fliegenden Fahnen vor dem kaiserlichen Schlosse zu Linz. Die Stände wurde» ersticht, den Statthalter auszuliefern und die Stadt zu übergeben oder mit allen Jnwohueru Linz zu verlasseil. Auf die ablehueude Antwort bemächtigten sich die Bauern der Schiffe; Herberstorf ließ die Brücke abbrennen und vertheilte Soldaten und Bürger auf ihre Posten.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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