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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 103 -
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103 Den Ständen wnrde das Recht der Conföderation, der Einberufung der Landtage und der Verwesung der Regierung abgesprochen, die freie Religionsübung den zwei obere» Ständen entzogen, der Bauernschaft der Besuch der katholischen Kirchen und die Beschickung der katholischen Schulen zur Pflicht gemacht. Nun griffen die evangelischen Glieder des Adels und Bürgerstandes znm Wanderstabe, Steyr verlor einen Theil seiner alten Geschlechter. Für die Oberpfalz und die rheiupfälzischen Ämter eutsagte der Kurfürst seiner Pfandherrschaft; am 5. Mai 1628 kehrte das Land unter die Regierung „des Hauses Österreich" zurück. Im Sommer zogen die Truppen ab, Herberstorf wurde zum Landes- hauptmann ernannt, starb aber schon im folgenden Jahre. Das Ende des Trauerspiels traf das Laud verwüstet und verarmt, ein Werk des Wetteifers der Bauern und der Soldaten; in Linz waren die Vorstädte niedergebrannt, in Steyr standen über 200 Hänser leer, in Wels lagen nicht viel weniger Häuser in Schutt. Märkte und Schlösser wareu iu Asche gesuukeu, Dörfer und Bauernhöfe verwüstet. Das Landvolk besuchte uothgedruugeu Kircheu uud Messen, im Herzen blieb es akatholisch; die Unzufriedenheit wnrde genährt dnrch den Verkehr mit den Ausgewanderten, gesteigert durch die schweren Kriegslasten, das Ranben und Plündern der Wallenstein'schen Regimenter. Bei Nürnberg standen im Sommer 1632 die Schweden den Kaiserlichen gegenüber; auf ihre Fortschritte setzten die Mißvergnügten ihre Hoffnung. Evangelische Prediger schlichen sich eiu, Jakob Greiinbl predigte verstohlen jenseits der Donau und im Hausruck „das reiue Wort Gottes". Tausende wußten um das Geheimniß und bewahrten es bis zur Stunde der Entscheidung. Am 13. August 1632 überfiele» dreizehnhundert Bauern plötzlich den Markt Peuerbach; der Hauspfleger Jurgowitsch wurde ergriffen und in Waitzenkirchen zu Tode gemartert. Wieder dröhuteu die Sturmglocken und das Aufgebot lief durch den Hausruck; mit deu Mühlviertlern wurde geheimer Verkehr unterhalte», das alte Lager i» der Weiberan bezogen, Stefan Nimmervoll und Abraham Gruber Warfe» sich zu obersten Hanptlenten auf. Das Laud war vvu Truppe» entblößt, Unterhandlung der einzige Ausweg der Stände. Bauernausschüsse aus den aufständischen Pfarren erschienen in Wels, die „Landler" aber beharrten im Aufruhr. Treugebliebeue Holdeu des Stiftes Kremsmünster bewachten deu Übergang über die Tränn nnd die Alm. Als der Ecklehner aus dem schwedischen Lager Hoffnung auf Sncenrs brachte, ergriffe» die Rebelle» die Offensive. Am 1. September besetzte eiue Cvlouue Aschach, sperrte die Douau, bräunte die Vorstadt von Eferding nieder und bezog ans der Hagleiten ein festes Lager; eine zweite Colonne nahm Wolfseck nnd Vöcklabrnck ein.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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