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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 210 -
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210 sondern durch die Handlung selbst voll Leben und poetischer Wahrheit. Portrefflich der Gegensatz der älteren und jüngeren Generation in bäuerlichen wie höfischen Kreisen, vortrefflich die Charakteristik der einzelnen Gestalten in ihrer sinnlichen Kraft und zugleich typischen Geltung. Etwa zwei Jahrzehnte später, als das höfische Epos bereits verblühte und andere, die an seinen Traditionen noch festhielten, wie Konrad von Würzbnrg, sich wenigstens gehaltreicheren Stoffen zuwandten, dichtete der Pleier, ein Bürgerlicher aus der nachbarlichen Grafschaft Pleien, im Dienste des Schärdinger Patriziers Wimar Frnmesel, mit Anlehnuug und reichlichen Reminiscenzen an seine großen Vorgänger Hartmann, Wolfram und Andere, nicht minder aber an die im österreichischen Alpen- gebiete heimische Volkssage drei breit ausgesponnene Artusromane von sonst wenig oder gar nicht bekannten Helden. Aus der zweiten Hälfte des XIII. Jahrhunderts ist anch znm ersten Male eine Aufführung eines geistlichen Schauspiels in einem oberösterreichischen Kloster (St. Florian) ausdrücklich bezeugt; solche Aufführungen blieben dann nachweislich bis in den Anfang des XVII. Jahrhunderts in unseren Klöstern in Übung. Der Ausgang des Mittelalters ist für die deutsche Literatur in Oberösterreich eine unfruchtbare Epoche, und schwerlich ist aus der Poesie des XIV. und XV. Jahrhunderts etwas von Bedeutung namhaft zu machen, was man mit einiger Berechtigung dem Lande ob der Enns zuweisen könnte. Seit der Gründung der Wiener Universität aber entzog dieser neue Brennpunkt geistigen Lebens manche hervorragende Kraft, die sich erfolgreich au der Pflege der Wissenschaft, auch des neuen Humanismus betheiligte, ihrer engeren Heimat. Und daran änderte für diese auch die Regierung des kunstsinnigen Maximilian I. nichts, der am 1. März 1500 der Stadt Linz das Schauspiel einer Dichterkrönung bot, wozu der Humanist Celtes eiu lateinisches Schauspiel dichtete. Das neue Jahrhundert aber brachte die Reformation, und trotz der gleich vom Anfang an feindseligen Haltung Ferdinands I. gewann der Protestantismus in Ober- österreich rasch unter allen Ständen eben so zahlreiche als eifrige und treue Anhänger. Mit ihm zog ein reges geistiges Leben ein. Zeugniß dessen die blühenden Lateinschulen zn Steyr und Linz, an deren letzterer lateinische Dichter, wie Calaminns und noch im XVII. Jahrhundert Gelehrte wie Megiser und Kepler wirkten, der Aufschwung des Buchhandels, besonders in Linz, wo der Buchdruck erst jetzt (um 1615) eine feste Stätte fand, und die Begründung der landständischen Bibliothek, deren Vorstand der genannte Megiser war. Mit dem Protestautismus aber hängt auch, abgesehen von dem berufsmäßigen Erstlingswerk des Linzer Pritschmeisters Hans Weidenfelder, der seine poetische Thätigkeit bald in Niederösterreich erfreulicher fortsetzte, so gut wie Alles zusammen, was von deutscher
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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