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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 253 -
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253 zahlreiche Kirchen Oberösterreichs malte. Seine Bilder zeigen ein bedeutendes nnd geschultes Talent; Composition nnd Linienführung sind ernst und correct, doch scheint uns sei» Colorit und namentlich die Undnrchsichtigkeit der Schatten wenig erquicklich. Allerdings haben seine Bilder bereits sehr gelitten. Michael Halbax, der unter den deutschen Künstlern seiner Zeit einen hervorragenden Platz eiuuimint und von Karl VI. hoch geschätzt war, kommt 1693 oder 1694 nach St. Florian, wo er bis an sein Lebensende 1711 fortgesetzt sowohl an Altarbildern als besonders an Decken- nnd Wandgemälden meist auf Leinwand arbeitet. Hatte Reselfeld vorwiegend religiöse Vorwürfe behandelt, so sehen wir Halbax historisch allegorische Stoffe ausbilden und hierbei Reichthum au Ideen, vollendete, etwas üppige Zeichnung uud stimmnugsvolle Farbengebung bethätigen. Die beiden Altomoute (eigentlich Hohenberg), der Vater Martin und der Sohn Bartholomäus, gehöre» durch eiu Menschenalter künstlerischer Thätigkeit, Bartholomäus insbesondere auch durch das Grab Oberösterreich an. Ein Schüler des I. B. Bacizo und in Warschau und Wien bereits rühmlich bekannt, tritt Martin, 1719, in Oberösterreich auf, wo er in St. Florian, Wilhering, Lambach, Kremsmünster und Linz thätig ist. Bar- tholomäus, der von 1722 an Vieles mit seinem Vater gemeinschaftlich malt, setzt dessen große Aufgaben fort und weiht durch mehr als 69 Jahre den Stiften und Kirchen des Landes seinen Pinsel, bis er am Abend seines Lebens nach St. Florian zurückkehrt und hier, wo er jung gewesen und eine Lebensgefährtin gefunden, als nennzigjährer Greis, 1783, stirbt. Dieses Künstlerpaar ist schon vermöge seiner ungeheueren Fruchtbarkeit geradezu phänomenal zu nennen; denn uns selbst sind 230AltomontescheBilder (Ölgemälde und Fresken) in Oberösterreich bekannt, wovon 130 auf den Sohn entfallen, von den vielen Skizzen und Zeichnungen der Künstler und den ungezählten sogenannten Fasten- bildern abgesehen, welche dieselben sicherlich von ihren Gehilfen ausführen ließen. Wie es bei eiuer solchen Massenproduktion nicht anders sein kann, sind die Arbeiten der Altomontes von sehr verschiedenen! Werthe; dort, wo nicht die Hast des Gewinnes oder die Geringschätzung der Bestellung den Ausschlag gab, sind sie groß uud schön gedacht, in der Zeichnung sehr selbständig, im Colorit effectvoll. Martin vertritt eine energischere Linienführung und ein derberes Colorit, während Bartholomäus sich mit Vorliebe in das Spiel der Verkürzungen und der weiten Durchblicke ergeht, sowie auch in seinem Streben nach zarter Stimmung mitunter in Schwächlichkeit und Blässe verfällt. Der jüngere Altomonte ist aber auch schon von jenem Manierismus angekränkelt, welcher den Act sowie die Stimmung um die Wahrheit und damit auch um die Wirkung bringt. Eine ganz merkwürdige Erscheinung ist der schon bei Niederösterreich erwähnte Johann Martin Schmidt, in der Künstlerwelt unter dem Namen „Kremser Schmidt"
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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