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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 302 -
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302 Fortschritt im technischen Salinenbetriebe während dieser Zeit, ein Fortschritt, welcher durch Einführung zweckentsprechender Feuerungen, Verwendung von minderwerthigem mineralischen Brennstoff, vollkommenere Ausnützung der Überhitze, Einführung des freien Gedinges beim Sudbetriebe und dadurch ermöglichte Verminderung des Arbeiterpersonals erzielt wurde. — Von den neuesten Einführungen uud Versuchen beim Sudhüttenbetriebe wäre hier besonders noch hervorzuheben der bereits erwähnte Piccard'sche Salzsiedeproceß in Ebensee, bei welchem die frei werdende Wärme des durch Maschinenkraft comprimirten Wasserdampfes bei Abdampfung der Soole zur Ausnützung gelangt, welches Verfahren übrigens bereits vor mehr als dreißig Jahren von dem um das österreichische Montan- wesen hochverdienten Hofrath von Rittinger angeregt und versucht wurde. S te in- und Braunkohlen Oberösterreichs. — An eigentlicher Steinkohle ist Oberösterreich arm zu nennen. Es finden sich zwar in den Trias- und Liasschichteu Kohleuflötze, diese sind aber meist sehr unrein und von geringer absätziger Mächtigkeit, so daß die Gewinnung der Kohle sich nicht als lohnend herausstellt. Umso großartiger ist das in geologischer Hinsicht interessante und in volkswirthschastlicher Beziehung gerade für die Salinen des Kammergutes hochwichtige mächtige und ausgedehnte Vorkommen von junger tertiärer Braunkohle im Gebiete des Hausruck- und Koberuauser-Waldes. Die beiden hier auftretenden Flötze von 15 und 4 Meter mittlerer Mächtigkeit durchsetzen in einer Höhe von ungefähr 210 Meter über der Trannthalsohle nahezu horizontal gelagert den Rücken des Hausruckwaldes und ist die Kohlenführung daselbst von östlicher nach westlicher Richtung auf eine streichende Länge von nahezu zehn Meilen und auf eine Breite von etwa 660 Meter bekannt. Die Kohlenflötze, welche auf einem marinen Gebilde, dem sogenannten „Schlier" abgelagert sind, der seines Gehaltes an Alkalien wegen in Oberösterreich als Düngemittel allgemeine Verwendung findet, sind entschieden localer Bildung und dürften das Produet eines über den ganzen Hausruck- und Kobernanser-Wald ausgedehnten sehr mächtigen Torfmoores sein, in welchem vielfach und mitunter riesige Baumstämme eingebettet waren. Ein großer Theil dieses Gebildes wurde später durch gewaltige Wasserströmungen fort- geschwemmt, der zurückgebliebene Theil aber von einer mächtigen Schotterschichte über- lagert, die stellenweise an 40 Meter Mächtigkeit erreicht und nahezu ausschließlich aus stark zugerundeten, weither transportirten Quarzgeschieben besteht. Die Kohle selbst, ein Lignit mit deutlicher Holztextur, stellenweise Lagen von braunem Thon, von Holzkohle und Pflanzenasche führend, ist von ganz vorzüglicher Beschaffenheit; sie besitzt geringen Aschengehalt, ist schwefelfrei und brennt mit lebhafter weitgestreckter Flamme, weßhalb sie sich als Brennmaterial für den Sudhüttenbetrieb ganz besonders eignet.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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