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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 396 -
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396 die Rückkehr in die Heimat zu erringen, doch nur, um dort zu sterbe«. Thiemo, früher Abt vou St. Peter iu Salzburg, de« die päpstliche Partei erwählte, mußte bald vor Berthold weiche» uud fand seinen Tod auf einem Kreuzzug (1101). Erst der Sturz Heinrichs IV. (1106) schien Frieden zu bringen, indem König Heinrich V., der mit Hilfe der päpstlichen Partei zur Regierung gekommen war, Berthold aufgab und einen neueu kirchlich gesinnten Erzbischof einsetzen ließ, Konrad I. Aber schon 1111 brach der Kampf von neuem aus. König Heinrich hatte mit Papst Paschalis einen Vertrag vereinbart, wonach er auf die Investitur der Bischöfe unter der Bedingung verzichtete, daß diese ihre Reichslehen, Grafschaften, Vasallen, Manthen und Bergwerke, auf denen ihre politische Stellung beruhte, aufgeben sollten. Schon war die Sache so weit gediehen, daß Papst und Kaiser in der Vorhalle der Basilika zn St. Peter in Rom znsammensaßen, nm die Urkunden über diesen Paet auszutauschen. Als aber hierdurch der bisher geheim gehaltene Vergleich ruchbar wurde, erhöbe» die anwesenden deutschen Bischöse lauten Protest, nnd unter ihnen wird uns ausdrücklich Kourad vou Salzburg als eiuer der führenden Männer genannt. Der Kampf tobte in der Peterskirche, die Fortsetzung der bereits begonnenen Kaiserkrönung mußte unterbleibe» nnd Alles zerschlug sich. Neuer uoch bittererer Hader der Parteien war die Folge. Auch Konrad mußte Salzburg verlasse» uud, nachdem er drei Jahre in Steiermark und Kärnten an verschiedenen Orten Zuflucht gesunden, endlich ebenfalls uach Sachsen entweichen. — Erst das Wvrmser Concordat von 1122 brachte Frieden uud gestattete ihm die Rückkehr. Der Kaiser verzichtete ans die directe Ernennung der Bischöse, welche durch die Capitel frei gewählt werden sollten, behielt aber die Verleihung der weltlichen Besitzungen, welche von da ab als Lehen des Reiches betrachtet wurden; er besaß also immerhin noch eine Handhabe, mißliebige Personen fernzuhalten. Konrad saß noch 25 Jahre (bis 1147) auf dem Salzburger Stuhle uud zeigte sich fortwährend als ein thätiger und kraftvoller Förderer der streng kirchlichen Auffassung. Zahlreich sind seine Klostergründungen, die Concilien nnd Reformen, kaum minder zahlreich die Fehden mit den Feinden und Beraubern der Kirchen. Sein Nachfolger Eberhard I. war vom gleichen Geiste beseelt, nnr milder und rnhiger nnd allenthalben hochgeachtet. Auch er sah sich wieder vor die schwere Wahl zwischen Kaiser nnd Papst gestellt, als Friedrich I. mit Alexander III. hauptsächlich wegen der italienischen Angelegenheiten in Streit gerieth. Obwohl er aus seiner Anhänglichkeit an den Papst kein Hehl inachte, blieb er doch mit dem Kaiser in guten Beziehungen und führte seine Vasallen zu der berühmten Belagerung von Mailand 1162. Erst als nach seinem Tode Anhänger der- selben Richtung, aber von weniger maßvoller Gesinnung den erzbischöslichen Stuhl bestiegen, wurden die Mißverhältnisse wieder lebhaft. Aber Friedrich I. verfügte über ganz andere Mittel als Heinrich IV. Im Jahre 1167 erschien der Kaiser in Salzburg,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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