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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 416 -
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416 einzige Leiden, welches der Krieg über das Land brachte — wahrlich nicht der Rede werth gegenüber der Verödung, der die meisten übrigen Theile des Reiches anheimfielen. Die Aufbringung wurde wesentlich durch die treffliche Ordnung erleichtert, die Paris zu halten verstand, sowie dadurch, daß er die „Landschaft" wieder herstellte; er richtete dieselbe hauptsächlich als Finanzbehörde ein, so daß sie die Stenern nicht blos zu bewilligen, sondern auch einzubringen und das Erträgniß zu verwalten hatte. Einige Unruhen, welche im Zillerthale gegen die Steuereinnehmer ausbrachen, wurden leicht unterdrückt. Infolge seiner starken Befestigung wurde Salzburg die Zufluchtsstätte für ganz Baiern, als Gustav Adolf 1632 bis nach München kam, und es verlautet, er habe sich nur durch die voraussichtlichen Schwierigkeiten der Belagerung bestimmen lassen, keinen Angriff auf Salzburg zu versuchen. Ebenso kam 1648, als die Schweden und Franzosen abermals Baiern überzogen, der alte Kurfürst Maximilian, welcher 37 Jahre früher als Sieger über Wolf Dietrich in Salzburg eingerückt war, jetzt als Flüchtling dahin. Auch einen Versuch, den Wallenstein kurz vor seinem Sturze machte, Truppen nach Salzburg ins Winterquartier zu legen und sich so des Landes zu bemächtigen, wußte Paris zu vereiteln. Doch brachte sein consequentes Streben, nur für sein Land zu sorgen, eine gewisse Zurückhaltung im Kampfe gegen die Feinde des Kaisers mit sich, die ihm vielfach verübelt wurde, aber wohl nur eine Folge des zersplitterten Zustandes des Reiches war, welcher eine Hingebung au gemeinsame Ziele fast undenkbar machte. So verweigerte der Erzbischvs jede Hilfe gegen die oberösterreichischen Bauern, welche unter Stefan Fadinger einen so schweren Aufruhr begonnen hatten. Das System der Sparsamkeit uud Abschließung ermöglichte es Paris sogar, in Werken des Friedens eine höchst beachteuswerthe Thätigkeit zu entfalten. Es sind hier besonders zwei große Unternehmungen zu erwähnen: der Ausbau des Domes und die Errichtung der Universität. Der Dom wurde bis auf die Thürme bereits im Jahre 1628 ausgebaut. Die Einweihung, welche in Anwesenheit einer Versammlung von Fürsten und Bischöfen erfolgte, schien ein Siegesfest des Katholicismus zu sein, der gerade damals so große kriegerische Vortheile über die norddeutschen Protestanten davongetragen hatte. Der Gedanke, in Salzburg eine Universität zu gründen, war schon von Wolf Dietrich gefaßt und vou Marcus Sitticus mit Eifer verfolgt worden. Die Schwierig- keiten waren nicht gering. Endlich gelang es, den Orden der Benediktiner zur Beistellung der Professoren zu gewinnen. Mehr als dreißig Äbte, besonders baierischer Stifte, ver- pflichteten sich durch Vertrag, die nöthige Anzahl von Lehrkräften aus der Reihe ihrer Couventualeu an die Universität abzugeben; der Erzbischos übernahm die Gehalte. Es wurde in dem ehemaligen St. Peterfchen Frauengarten ein neues Gebäude errichtet, das sogenannte Eollegium, und im Jahre 1625 langte auch die päpstliche Bestätigung ein.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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