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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 444 -
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444 Zur „Feuerweihe" am Frühmorgen des Charsamstages wird vou den Häusern je ein Scheit herbeigebracht, angebrannt und nach Hause getragen. Mit dieser bis in die ältesten Zeiten des Menschengeschlechtes zurückreichenden Fenerverehrnng stimmt es, daß Kohlen davon, der Ackererde beigemischt, mit Rücksicht ans das himmlische Feuer dieselbe fruchtbar machen, und das; das angebrannte Scheit, dem Herdfeuer zugelegt, das Haus vor dem Blitzfeuer schützt. Am Ostertag früh Morgens macht die Sonne drei Freudensprünge, die Kirche weiht verschiedene Eßwaaren, das Eierwalgen, „Eierpecken", Eierschenken findet statt nnd im Lnngan werden (wie in Kärnten) ans Bergen „Osterfener" angezündet, wie anderwärts in altsächsische» Landen. Es naht der 1. Mai. Schon Tags vorher werden in den Dörfern Liefering, Maxglan, Gretig, aus den Felsenspitzen des Nocksteins und des Pabensteines lBarmstvan) bei Hallein „Maibäume" gesetzt- am frühen Morgen durchzieht Musik die Straßen der Hauptstadt und ein schulfreier Tag gestattet der Jugend größere Ausflüge iu die Umgegend. Auf diesen Tag fällt auch die Besitznahme Salzburgs durch Osterreich. Ist im Lnngan die Aussaat des Sommergetreides zu Eude, so war es bis vor Kurzem die Regel, jede Tauznnterhaltnng einzustellen, so lange „das liebe Getreide ans dem Felde steht". Dieser hochgelegene Gan, dessen mittlere Jahreswärme der von Abo in Finnland gleichkommt, legte damit seine innige Theilnahme an dem Gedeihen der Feld- früchte au deu Tag. Nuu naht die Zeit der „Aufkehr" (nicht „Köhr") des Alpenviehes. Es wird uuruhig in den engen Ställen, die vorjährigen Glockenkühe werden sich ihres Borranges bewußt: werden sie durch audere ersetzt, so leiden sie bisweilen am „Nabel" nnd machen der bevorzugten Kuh mittels der Hörner den Borgang streitig. Unter dem Gebrülle der Riuder und den stillen Segenswünschen der Eigenthümer kommt die öfter beschriebene Alpfahrt, das „Alpererfahren" in Gang. Ten St. Florianstag, 4. Mai, feiern die Zchmiede nnd Fenerarbeiter, in neuester Zeit auch die freiwilligen Feuerwehren. Die Fenersprwen rücken an manchen Orten ans, werden besichtigt nnd das Mangelnde oder Schadhafte erneuert. Am „Bittsonutag" der „Kreiizivoche" ist der kirchliche Flnrumgang in der Nabe des Psarrvrtes, am Montag nnd Dienstag finden „Krenzgänge" in entferntere Kirchen statt, am Mittwoch geht man mit dein Kreuze iu der gauzeu Pfarrei herum. Auf den Himmel- fahrtstag fvlgt der „Schauerfreitag" mit einem Hochamte, nach welchem wie am Sonntag vorher die vier Evangelien gelesen werde». Der Flurnmgang am Svuntag heißt auch „Schanerilmgang": es ist der Bittgang nm Abwendung der Gewitter nnd Hagelschläge nnd um Gedeihen der Feldsrüchte. Das prachtvolle Kirchenfest des Frohnleichnams, der „Kranzltag", wird mit Schüssen ans Pöllern nnd schweren „Prangerstutze»", mit Gewehrsalve» der Schützen bei de»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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