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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 33 -
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33 Wirthshaus. Der Proles, der Hohe Student, die Wildalpe und der Roßkogel schließen das Thal ein. Linkerhand her kommt geschäftig der Freinbach gerieselt, die Mürz fließt rechts aus einem langen Waldthale, wo sie unter dem Namen „die kalte Mürz" eine Strecke die Grenze bildet zwischen Steiermark und Niederösterreich. Doch hält sie sich an die steirische Seite; sie entspringt im Norden des mächtigen Schneealpenstockes, den sie in einem großen Rund umkreist. Während der Mürznrsprnng im nördlichen Gewände der Schneealpe in gerader Linie kaum mehr als eine Stunde von dem südlich des Berges gelegenen Neuberg entfernt ist, muß der Fluß einen acht Stunden langen Umweg machen, bis sich das Neuberger Cistercienserstistsgebäude in seinem Grnnde spiegeln kann. Steigen wir schließlich vom Mürznrsprnng vollends zur Höhe der Schneealpe hinauf, so wundern wir uns, über den grausen Felshängen so weite grüne Almen zu finden. Da oben gibts wieder Berg und Thal, von denen man hernnten nichts weiß; in den Thalmatten, die freilich weder Baum noch Strauch haben außer den Geziermen, aber viel süßes Gras, liegen ganze Dörfer von Schwaighütten. Auf den Kämmen und Kuppen, über Steinkaren, in denen oft auch zur Hochsommerszeit noch Schnee liegt, haben die Winde die schwarze Erde aufgewühlt; das Steinnelkchen, das Alpenglöckchen, der Eisenhut, sie zittern vor den Stürmen, aber gehen nicht zu Grunde. Auf dem höchsten, gegen 2.000 Meter hohen Punkt der Schneealpe, dem Windberg, stehen wir still und schauen noch einmal hinein in die schöne Steiermark. Wir überblicken das ganze Gebiet der Mürz, sehen, wie diese sich in großen Windungen dahiuschläugelt, in ihrem oberen Laus von Hochgebirgen umringt, weiter draußen zwischen waldreichen Bergen sonniges Gelände befruchtend, fleißige Gewerkschaften betreibend und in ihren klaren Wellen blühende Ort- schaften spiegelnd. — Gesegne dich Gott, du trautes Thal der Mürz! Das Murtbal von j)redlitz bis Bruck. An der Arlscharte gabelt sich die Kette der Centralalpen in zwei Äste, welche den salzburgischen Lnngau umranden und nördlich und südlich der Mnr den Boden der Steier- mark betreten. Der Nordast trägt den Namen steirische oder niedere Tauern; diese erheben sich in dem mächtigen Grenzpfeiler des Hochgolling zu 2.863 Meter, ziehen östlich als Wasserscheide zwischen Enns und Mur über die Waldhornspitze (2.700 Meter) zum Hohenwart (2.361 Meter) uud von da in entschieden nordöstlicher Richtung zum großen Bösenstein (2.449 Meter); dessen östliche Ausläufer senken sich zu dem Hohentanernpasse (l.265 Meter) ab, über den die fahrbare Tanernstraße von Jndenbnrg durch das Pöls- thal nach Trieben in das Thal der Palten führt. Jenseits dieses Straßenzuges, östlich von demselben, steigt der Nordast noch einmal zu einem mächtigen Gebirgsstocke, der Steiermark. 3
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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