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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 192 -
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192 belauschen: er überrascht uns überall als ein warmes, fast schwüles Tongemälde von gebrochenen Farben, darin nicht einmal das n durchwegs einfach und tief schattet. Und zu der Schwellung der Selbstlaute gesellt sich noch eine lässige Verwendung der Mitlaute. Erst allmälig findet sich der Zuhörer aus dem Oberland soweit zurecht, daß er dem Redefluß Einzelnes entnehmen kann. „Don Söippl!" — Hei? — „Ma'st Köglaussötzn? kria'st a Söichserl." — Jai-jä! Und der so den Buben herbeirief, „scheibt" bald alle Nenn, bemerkt aber bescheiden, den Beifall der „Unsern" ablehnend: „Ejä, ollewal hon i's nötta gwis ä." Gleichzeitig muß der Eine „gian Kiirchn" und macht sich ein Anderer über sein „Eissn" her. Ein Dritter betheiligt sich deßhalb nicht am Spiel, weil er nicht „Sseit" hat, ein Vierter trinkt sein „Biair" aus, ein Fünfter findet den Laden um eine „Khlonfter" zu lang, ein Sechster scheidet mit dem Gruße: „Sou, psüat eanan Gont!", während ein Siebenter, wiewohl „gach a Röiguwuischt niadageat", abfahren will und den Kellnerjungen fragt: „Franzl, hwo is denn der Haus-Knöicht?" Nichtsdestoweniger „is's jai wnl anf und auf däitsch" bis „Doubl", wo gerade eine Pserdeschan anberaumt ist und der Platz- wirth seine „Diochter" verheiratet. Daß man ins „Ta'werch" geht, seinen „O'stgarten" bestellt, die „Zeitan'" liest, beim „Schmie'" sein Pferd beschlagen läßt und sich getröstet, daß man gesund „vablei'", versteht sich von selbst. Zum Steirerabeud kommt man „hüsch nutz in da oasochn Tracht oder in steirischn Klüftl, wias liaber mig 's '"; den Weiberleuten ist ein Geschenk zugedacht, „wos lanta dos is", wird aber noch nicht verrathen. „Osat" findet sich für „Desen", Holzgefäß; „Jslet" für Kehricht, uud so wäre des Sulmthalerischeu noch lange kein Ende. „Won enk da Duascht thuat Plagn, Daß 's glabt's, ^ös müaßt's varazägn, Ast denkt's nar an das Schilchathäl Zwisch'n Ligist und Eibischwol." Inmitten dieses tröstlichen Schilcherlandes liegt der Sta inzerboden mit dem wohlbesiedelten R o s e n k o g e l . Ein kräftiges, hochgewachsenes Geschlecht bewohnt die Gegend; die Männer zeigen sich bei der Arbeit häufig barfuß oder gehen im „Zo(r)gl- fchnach" einher und tragen die „rupfani Pfoad", die „blobdrncktn Honsn" und das unerläßliche „Fürschti"?. Was dem Zugereisten sofort in der Sprechweise der Eingebornen auffällt, ist das ungebrochene helle a, wo für solches im Bajuvarischeu kein rechter Anhaltspunkt ist, und das hier als an der Schwelle des Hochlandes zuerst massenhaft auf- tretende rsch. Realitätenbesitzer Hans Wolfbauer in Stainz hat den „Staanzabnam" trefflich besungen, und als Dialectprobe seien hier einige Strophen dieses volksthümlichen ' mögts. - Fürtuch.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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