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Gesanges aus dem Manuskript mitgetheilt. Auf die ausschlaggebende« hellen ä sei besonders
aufmerksam gemacht:
„Da Staauzabua" klagt des Weiteren über die „vasuachti Läbn-Thi" weil sie so
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ins Abenteuer und weiß doch geschickt den „schwärn" Verdacht von sich abzulenken. — Von
den Roasukoglerinnen heißt's:
Und die Bursche tanzen, „daß's va di Schuach-Stöckli daocha gähnt (wie Fnnken
hervorsprüht)". Wem fallen da nicht auch die vielen Schlnß-i auf?
Näher bei Graz haben die Hitzendorfer ihr Anwesen. Sie sind kaum minder
dialeetberühmt als die Stainzer, denen sie auch in manchen Stücken ähneln. Auch sie
haben ihreu „Härrgad"^; sie sind keine „Harren"^, sondern Bauern; sie bewohnen keine
Stadt, sondern ein „Darf"; sie leben alle noch, wenn sie nicht „g'stärbn" sind, und ihrer
mehr als Einer ist über ihren „Kirchtndn" hinausgewachsen. Wie hier der Thnrn oder
Thurm das r verliert und dafür ein d faßt, so sagt man hitzendorferisch auch lieber Stedu,
Kedu, wedn, Bidn als Stern, Kern, werden, Birn. Der bereits erwähnte Ursteirer ist eiu
Hitzendorfer. Es ist dies Ferdinand Puff , der getreue Mitarbeiter des „Steirer-Seppl".
Obwohl längst in Wien wohnhaft und bereits achtnndsiebzigjährig, läßt Herr Puff noch
„Zan an Fruahsti (Frühstück) a milchets Koch —
Na, fürn Winta thut's as noch.
's Dröschn geat fraili schwa(r),
's wit i da Mogn z'schnel la(r).
Klint oba da stockat Sta(r)z^,
Main, do locht ma 's Ha(r)z3;
An Krnag vnll Schilchawain —
Af da Wett kan^ nix besser sain!
An Schilcha trinkt 'r extra gä(r)n^,
Fraili will er nimmer recht Wä(r)n6;
Er beißt 'hn noch fest zom",
Won a die Darm weah thon, Won a die Hoa(r) af d'Heach stand
Und di Angn schea wafsäri wänd^;
Unser Härrgät", denkt er g'lossn,
Hat'n net besser wachsn lossn.
Z'Snntas in di Kirchn trochtn,
Es iam an richtas Sochn;
Da gibts koa G'spöt, koa Lochn,
Er thnat Alls ändli^ mochn.
Er worschtat ^ gednldi schea,
Wit iam nöt z'horscht as Steah',
Won d'längsti Zeit a glei
Wia vabüandt" is d'Sakrastei."
Mö(i)"'^ soll er auch nicht zu seiner Mirzl? Er ist ein sauberer „Karl"", geht „schärf"
„Hischi Deandli mit roathi Wängli
Und so schian ansgnahti Hängli^,
Dö kinan sih so lnfti drähn,
Daß s' oan 'n Staad in d'Angn saan.
' wird. ' Sterz. ^ Herz. ^ kann. ^ gern. ^ werden. ' zusammen. " werden. ^ Herrgott. " ist. " ordentlich. ' ' wartet.
" zu hart. " verbündet, verschalt. " Thür in die Hausflur. " weßhalb. " Kerl. " Achselstege. Herrgott. Herren.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Steiermark, Band 7
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Steiermark
- Band
- 7
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.09 x 22.51 cm
- Seiten
- 432
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch