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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 242 -
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242 ausschließlich das germanische Element darstellen, was im Übrigen bezweifelt werden darf, dann würde allerdings nur mehr wenig unvermischtes germanisches Blut iu den Adern der modernen deutschen Bevölkerung Steiermarks rollen. Die Slovenen der Steiermark bilden gleichfalls ein Mischvolk. Auch unter de» Sloveueu macht sich neben dem brünetten Typus ein blonder geltend; letzterer ist häufiger bei de» Kindern, ersterer bei den Erwachsenen und die Umwandlung der hellen Complexion in die dunkle vollzieht sich ähnlich rasch wie bei den Deutschen. Unter den slovenischen Kindern überwiegen aber doch im Allgemeinen die dunkelhaarigen und blauäugigen, zum Unterschied von den deutschen, bei denen hingegen mehr blondhaarige vorkommen. Diese Verhältnisse haben jedoch nur als Ganzes genommen Geltung, deun im Einzelnen finden sich für manche deutsche und sloveuische Bezirke beinahe die gleichen Werthe. So zeigt z. B. der sloveuische Bezirk Rann ebensoviele Blonde und Brünette wie der deutsche Bezirk Oberwölz. Aus letzterem Verhalten den Schluß zu ziehen, daß hier eine Germanisation von Slaven vor sich gegangen sei, ist gewagt; die Umwandlung der hellen in die dunkle Complexion scheint vielmehr dafür zu sprechen, daß die Slovenen, gleich den Deutschen, die Abkömmlinge einer ursprünglich durchwegs blond gewesenen Race darstellen, da das Durchschlagen der lichten Complexion unter den slovenischen Kindern gewiß nicht anders als bei den deutschen Kindern gedeutet werden kann. Auch die Variabilität der unter den Slovenen vorkommenden Schädelformen ist der Anschauung, daß die Slovenen ein Mischvolk bilden, günstig. Es treten auch unter den Slovenen die verschiedensten Schädelformen auf, die aber, nach dem Verhältniß der Länge zur Breite geordnet, der großen Mehrheit nach in die Gruppe der Kurzköpfe raugireu. Die Kurzköpfe gruppireu sich ferner in zwei Reihen, in eine mit der deutschen Brachykephalie übereinstimmende und in eine zweite, die durch bedeutendere Höhe der Hirnschale nnd den eigenthümlichen Ban des Gesichtsskeletes ausgezeichnet ist. Das in vielen Fällen breite, gedrungene, proguathe Gesichtsskelet zeigt öfter als bei den Deutschen niedrige Augen- höhleneingänge, vorspringende Backenknochen, weit abstehende Jochbrücken, breite, gerundete Zahnladen, einen an der Wurzel sattelförmig eingezogenen, im Übrigen aber vortretenden Nasenrücken und eine kurze, weitgeöffnete äußere Nasenöffnung. Dieselbe Bildnug kommt wohl auch uuter den Deutschen vor, doch seltener als unter den Slovenen und scheint dnrch Kreuzung ans die ersteren übergegangen zu sein. Die unter den Sloveueu vorkommenden Langköpfe schließen sich den deutschen Mesokephalen an, zeigen aber häufiger den gedrungenen Bau des Gesichtsskelets. Eigentliche Langköpfe finden sich äußerst selten uud die als Reihengräbertypus beschriebene Form scheint vollständig zu fehlen. Unter 425 steirischen Slovenen fand ich: 79 5 Procent knrzköpfig, 20 5 Procent langköpfig (mesokephal), Procentsätze, die mit den für die Deutsche» gewonnenen Werthen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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