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er war bis 1790 Direktor des Hoftheaters in Weimar, dessen Oberleitung nach ihm
Goethe innehatte. Schon vorher, im Jahre 1778, hatte Bellomo vorübergehend der
Grazer Bühne vorgestanden. Seine Gesellschaft von 1791 an aber entsprach erhöhten
Ansprüchen. Im Jahre 1797 übernahm Karl Domaratius die Direction des Grazer
Schauspielhauses und führte dieselbe sechzehn Jahre lang. Seine Kräfte waren aus-
gezeichnete, er suchte dem Repertoire die größte Abwechslung zu geben, das classische
Schauspiel wurde besonders berücksichtigt. Im Jahre 1798 trat unter ihm der in Graz
geborne Schauspieler Brockmann, einer der hervorragendsten dramatischen Künstler des
Jahrhunderts, viel bejubelt in seiner Vaterstadt auf. Auch ein Gastspiel Jsflands auf
der Grazer Bühne verzeichnen die Theaterannalen jener Zeit.
Damit tritt die Geschichte des Theaters der Landeshauptstadt Steiermarks in das
XIX. Jahrhundert. Auch auf das Bühueulebeu hatten natürlich die Kriegsjahre und die
Medaille auf den dramatischen Künstler Johann Franz Hieronymus Brockmann.
Franzoseuinvasionen von 1805 und 180? hemmend gewirkt. Ein tüchtiger Leiter war der
1813 an die Spitze tretende Ednard Hysel, mit dem insbesondere der Sinn für classische
Musik wieder auflebte und der selbst ein musikalisches Talent war. Oper und Schauspiel
pflegte er mit gleicher Aufmerksamkeit und Liebe. Unter der Direction Stögers am
25. December 1823 brannte das Theater ab, nachdem noch einige Monate zuvor das
Ehepaar Anschütz durch seine Gastvorstelluugeu in demselben das Publicum entzückt hatte.
Während in einem provisorischen Baue die Vorstellungen fortgesetzt wurden, schritt man
zur Neuerrichtung eines Schauspielhauses, das unter demselben Direetor im Jahre 1825
eröffnet wurde. Die folgenden Direktoren: Pallet, Funk, Remmark erhielten die schau-
spielerischen Leistungen auf der Höhe der Zeit. In den letzten Jahrzehnten waren die
Directoren E. Kreibig und M. Krüger bestrebt, diesem Kunstinstitute Anerkennung zu
verschaffen. Künstler, wie das Ehepaar Mitterwnrzer, Lehmann, Schweighoser, Martinelli,
Stelzer und andere haben längere Zeit in demselben gewirkt. Von hervorragenden
Gesangstalenten, die im Landestheater thätig waren, sei insbesondere Amalie Materna
genannt. Unter M. Krügers Directionsleitnng herrschte besonders reges Leben und auf
dem Gebiete des Schauspiels sowie der Oper wurde Bedeutendes geleistet. Von den
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Steiermark, Band 7
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Steiermark
- Band
- 7
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.09 x 22.51 cm
- Seiten
- 432
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch