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entstand außer den schon genannten Bauten das Schloß Waldstein bei Übelbach, um
1540 für die Fürsten Windischgrätz erbaut. Es steckt heute wie ein Kern in den späteren
Zubauten und macht sich durch die wie in Ratmannsdorf schräg gestellten Eckthürme
beinerkbar. Ferner die Schlösser Spielfeld uud Thannhausen bei Weiz, letzteres mit den
de Lalio'schen Doppelfenstern und einer ungemein naiven Mischung gothischer und
Renaissancemotive bei der Facade der Schloßkapelle; das Schlößchen Rosegg (Minoriten-
schlößchen) am Rosenberg in Graz,
1596 bis 1603 erbaut, wie bei Rat-
mannsdorf durch vier schrägstehende
Eckthürme (jetzt Erker) charakterisirt.
Wie barbarisch die spätere Zeit mit den
schönen Werken der Renaissance ver-
fuhr, beweist dieses Schlößchen, von
dem die mit kostbaren Gliederungen in
Stein gemeißelten Thür- und Fenster-
stöcke später ausgebrochen und theils
verworfen, theils zu untergeordneten
Zwecken im Garten verwendet wurden.
Wir nennen noch die Schlösser Fürsten-
feld und Rann, heute total verändert,
das sogenannte „Gymnasialstöckl", ein
1619 ausgeführter Zubau zur Uni-
versität Graz, den 1629 vollendeten
Arkadenhof des Schlosses Strechan bei
Rottenmann, endlich die Kapelle mit
H°sl°ggi. w Haus, zum r°.h°n k.eb- iu Graz. der Hoftreppe im Grazer Landhause,
1630 von di Bosio erbaut. Wie man sieht, hat sich durch die Ausläufer der Schule
de Lalio's der reine Stil der italienischen Frührenaissance bis spät ins XVII. Jahrhundert
hinein erhalten.
Das Schloß Strechan scheint seit 1528, da Hans Hofmann zum Grünbüchel
es erwarb, ein Object gewesen zu sein, an dem nur auserlesene Künstler wirkten. Der
genannte Besitzer, dessen Nachfolger aus derselben Familie, endlich die Äbte von Admont
bauten und verschönerten unablässig daran, so daß das stolze, stark befestigte Bergschloß
innen ein wahres Kleinod künstlerischer Ausschmückung wurde. Es wird bei Gelegenheit
der Malerei und Plastik von den herrlichen Fresken der Schloßkapelle, von den schönen
Stncchi in den Corridoren zu berichten sein; hier sind die zahlreichen prächtigen Holzdecken
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Steiermark, Band 7
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Steiermark
- Band
- 7
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.09 x 22.51 cm
- Seiten
- 432
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch