Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 320 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 320 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7

Bild der Seite - 320 -

Bild der Seite - 320 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7

Text der Seite - 320 -

320 der Gemächer, der große Rittersaal, dessen freskengeschmückte Decke (Hofmann als Apollo) auf einer monolithen Säule aus Salzburger Marmor ruht, herrliche Thürportale aus Holz und Stein zu erwähnen, endlich die unter dem Abt Urban von Admont 1629 in schönem weißen Kalkstein ausgeführte Hofarchitektur. Nur einige Meilen von Seckan entfernt erhebt sich hier, 37 Jahre nach Vollendung des barocken Manfolenms, noch ein Bau in der reinsten Renaissance. Im Jahre 1596 tritt in Graz ein Künstler auf, welcher als Hofmaler, Architekt und Festungsbaumeister eine seltene Vielseitigkeit entwickelte, nämlich Giovanni Pietro de Pomis. Er wandelte neben den noch lebenden Schülern de Lalio's, die der strengen Observanz angehören, seine eigenen Wege, denn er ist Barockmeister durch und durch. Sein Hauptwerk als Architekt ist das Mausoleum Ferdinands II. in Graz, an welchem er von 1614 bis zu seinem 1633 erfolgten Tode baute. Dicht neben der Domkirche, an Stelle der ehemaligen romanischen Katharinenkapelle stehend, zeigt das Mausoleum die Form des lateinischen Kreuzes. Lang- und Querschiff sind mit Tonnen gewölbt, auf der Vierung erhebt sich eine Kuppel. Das südliche Querschiff endet in einen elliptischen Anbau mit einer zweiten größeren Kuppel, unter dem die eigentliche Gruft sich befindet. Die ganz in Quadern ausgeführte Hauptfa^ade ist nach Art der Triumphbogenarchitektur mit vier jonischen Halbsäulen, an dorische verkröpfte Pilaster sich anlehnend, gegliedert, deren Gebälk von einem geradlinigen Giebel abgeschlossen ist, der seinerseits wieder von einem kolossalen Segmentgiebel umrahmt wird. Dieser letztere, mehr noch aber ein auf Seite des Domes stehender halbkreisförmiger Giebel lassen erkennen, daß auch der in Lodi geborene Peter de Pomis seine Studien in Venedig machte. Die malerische Baugruppe mit der opulenten, mit Statuen und Gemälden geschmückten Facade, den zwei, von hohen Laternen gekrönten Kuppeln, dem großen seitlichen Rundgiebel, dem hohen kreisrunden, hinter der Abside postirten Thurme bildet in seiner Art ein Unicum in Deutschland. Die Conception ist durchaus malerisch und läßt die Hand eines Künstlers erkennen, der in erster Liuie Maler ist. Die architektonischen Formen sind barock, theilweise überladen angeordnet, aber der architektonische Grundgedanke tritt trotzdem überall zu Tage. Die unterirdische Gruftkapelle ist mit delicat ausgeführten Stucchi geschmückt, deren Entwurf noch vom Erbauer herrührt, während die Ausschmückung der oberen Kapellen erst Ende des Jahrhunderts erfolgte. Bevor wir die Werke der italienischen Barockmeister in der zweiten Hälfte des XVII. Jahrhunderts betrachten, für die Peter de Pomis in seinem Mausoleum tonangebend wurde und welchen wie ein Vorläufer Alefsaudro de Verda schon im letzten Viertel des XVI. Jahrhunderts voranging, sei es gestattet, einen Blick auf die deutschen Künstler zu werfen. Es wurde bereits constatirt, daß vor der Invasion der italienischen Architekten
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild