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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 376 -
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Z7ti Holzkohle ganz verdrängen sollte, einen Ersatz fiir den ihnen dadurch entstehenden Verlust finden werden. Nicht so glimpflich wie die Waldbesitzer wird bei dieser Umwälzung der Verhältnisse eine große Zahl der Köhler, meistens ältere Leute, davonkommen, welche bisher im Dienste der Banern oder der Großwaldbesitzer in liegenden Werken oder stehenden Meilern das Holz verkohlten; sie werden zum größeren Theile die von ihnen im Sommer nnd Winter bewohnten einsamen Köhlerhütten verlassen müssen, um einen anderen Beruf zu ergreife«. Die große Zahl der Holzknechte wird dagegen durch die veränderte Holzverwendnng keine Einbuße erleiden. Diese Leute werden im Frühjahr wie bisher mit Hacke, Säge und Sapine ausgerüstet in den Wald ziehen, um ihr eigenartiges, altgewohntes Waldleben zu führen. Am Arbeitsort augelangt, wird, wie seit unvordenklichen Zeiten, der Vorarbeiter, wo möglich iu der Nähe einer guten Wasserquelle, deu Bauplatz für die Hütte bestimmen und diese wird in kurzer Zeit aus zwei, drei Lagen Holzkastenbau, auf dem die Sparreu- lage ruht, im Gerippe hergestellt sein. Ist dann das Dach mit Fichtenrinde eingedeckt und sind die Giebelwände verkleidet, so wird in der Mitte der Hütte aus einer mit Steinen gefüllten Holzzimmerung der offene Herd und in dem der Hüttenthür gegeuüberliegeudeu Theile der Hütte die Schlafstelle — Bokrat — errichtet; sodann kann die Hütte bezogen werden. Die Arbeit dieser Leute begiuut am Morgen mit Tagesanbruch und wird bis Mittag fortgesetzt; dauu folgt die Zubereitung des Mittagmahles, bei den Obersteirern aus „Nocken uud Sterz" bestehend, welche Gerichte sich jeder Arbeiter aus weißem Roggeu- oder Weizenmehl unter Verwendung von möglichst viel Rindschmalz selbst bereitet, während die Uutersteirer — Sloveueu — ihre Poleuta oder ihren Sterz aus Maismehl mit Speck uud Käse von einem gemeinsamen Koch bereiten lasseu. Nach dem Mittagessen rasten die Arbeiter ein bis zwei Stunden uud Abeuds kehren sie in die Hütte znrück, um auf dem Strohlager die nächtliche Ruhe zu sucheu. In diesem Stillleben bringt, solange die Vieh- alpen bezogen sind und dort oben ein Jodler aus weiblicher Kehle driugt, der Souuabeud eine augenehme Unterbrechung. Am Montag in der Früh finden wir alle Holzknechte jedenfalls wieder im Holzschlage bei der Arbeit uud, je nach dem Vorschreiten derselben, beim Fällen, Ausästeu, Eutriudeu, sowie beim Zerschneiden des Holzes nnd endlich bei dem Ban der Eisriesen, bei welchem man häufig den praktischen Blick der Leute bewundern muß, mit welchem sie die Gefällsvertheiluug nach dem Augeumaß so richtig bewerkstelligen, wie dies sonst mir mit Meßinstrumenten erreicht werden kann. Über diese Eisriesen oder auch über vorhandene Erdriesen wird im Winter bei Frost das Holz aus den Schlägen zu den Abfuhrswegeu, Wafferrieseu oder Triftbächeu gebracht, welche die Weiterbeförderung ermöglichen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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