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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 383 -
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383 Mittelsteiermark sind keine nennenswerthen Eisenerzbaue vorhanden und auch im Unter- land finden nur die Brauneisensteine von Wiudischlaudsberg und Stndenze Verwerthung. Der Hauptbetrieb couceutrirt sich auf den Erzberg, welcher im Jahre 1886 allein an 3'/z Millionen Metercentner Erze lieferte, das sind 94 Procent der Landesprodnction uud fast die Hälfte der Gesammtproduction von Österreich überhaupt; es repräseutirt dies eine Roheisenmenge von 1 '/z Millionen Metercentner. In günstigen Perioden (1882) betrug die Förderung von Eisenerzen sogar über 5'/» Millionen Metercentner. Der Gattung nach sind die Erze Spatheisensteine und deren Verwitterungsprodncte, welche in mächtigen Lagern größtentheils zu Tage anstehen und sowohl aus diesem Grunde, als auch wegen ihrer leichten Schmelzbarkeit früh entdeckt und ausgenützt worden sind. Schon vor der Besitznahme Noricums durch die Römer dürfte der Bergbau hier iu größerein Maßstab betrieben und im Jahre 712 nach einer durch die Völkerwanderung verursachten Unterbrechung wieder aufgenommen worden sein: die vorhandenen Urkunden reichen bis in das XII. Jahrhundert zurück. Von jeher lieferte der untere Theil des Erzberges seine Ausbeute nach Eisenerz, während der obere Theil für die Schmelzöfen von Vordernberg abgebaut wurde, wonach bis heute der Juuerberger oder Eisenerzer Erzberg und der Vordernberger Erzberg unterschieden werden. Aus dem Juuerberger Erzberg wird ausschließlich Tagbau in regelmäßigen Etagen getrieben, während am Vordernberger Erzberg, dessen Baue in 1.100 bis 1.532 Meter Seehöhe liegen, im Winter auch Grubenbau stattfindet, denn der Tagbau, sowie die Förderung der Erze über den 1.200 Meter hohen Prebühelsattel nach Vordernberg können hier nur in den sechs Sommermonaten erfolgen. Besonders ausgedehnt sind die Förderanlagen des Erzberges, welcher in der in den Jahren 1835 und 1847 angelegten Förderbahn nach Vordernberg eine der ältesten Eisenbahnen von Österreich besitzt. Der Bergbau am -steirischen Erzberg bietet auch dem Laien einen höchst anziehenden, infolge der Großartigkeit des Betriebes, sowie der wunderbaren Hochgebirgslage, in welcher er sich bewegt, eigenartigen uud unvergeßlichen Anblick. Wer jemals auf dem Balcou des hochgelegenen stattlichen „Berghanses" stand und das emsige Getriebe auf den sich nach abwärts ausbreitenden Abbau-Etagen, rundum aber die majestätisch emporragenden Gebilde der Alpenwelt — Reichenstein, Wildfeld, Kaiferschild und andere — in der Pracht eines reinen Sommertages zu schauen Gelegenheit hatte, wer dann in rascher Fahrt, zum Theil durch dunkle Stollen, auf der zum Prebühel führenden Förderbahn wieder ein neues, nicht minder herrliches Gebirgspanorama — Pfaffenstein, Frauenmauer, Polster — bewundern konnte und seinen Blick von der am Ende der Locomotivbahn gelegenen Handl-Alm über die unvergleichlich grünen Matten des Vordernbergerthales schweifen ließ, der wird einen unauslöschlichen Eindruck von dieser herrlichen Welt bergmännischen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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