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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
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21 hohe Wasserfälle erzeugen. Der Ossiacher See gilt als der fischreichste des Landes; von den 22 Fischarten, welche die schwärzlichgrüne Flut birgt, gelten Lachsforellen und Welse als die edelsten. Auf den Fischreichthum deutet schon das Wappen der einstigen Benedictinerabtei Ossiach, der ältesten des Landes, deren Gebäude hart am Südostufer stehen und gegenwärtig von einem Militär-Gestüt eingenommen werden. Hier soll der Polenkönig Boleslaus II., um den Mord des Krakauer Bischofs Stauislaus zu sühnen, neun Jahre als stummer Klosterknecht gelebt haben; seine in einer Nische der Kirchenmauer befindliche Grabstätte ist auf der Friedhofseite mit einem Lanzengitter eingefriedet, das die Aufschrift führt: Zarmatis pereArinkmtibus salus. Au der Userliuie von See und Moor fesselt das sich bunter gestaltende Pflanzen- leben unsere Blicke; von den Gewächsen mit schwimmenden Blättern erregt das größte Interesse die den übrigen Seen des Landes fehlende Wassernuß natans), die, in mehr oder minder breiten Gürteln auftretend, mit ihren grünlichbraunen Früchten den Thalbewohnern ein beliebtes Nahrungsmittel liefert. Von Steindorf führt die Straße längs des uordseitigeu Moorrandes aufwärts an der romantisch gelegenen Pfarrkirche Tiffen vorüber in den weiten Gebirgskessel, in welchem am Knotenpunkte mehrerer Verkehrslinien der gewerbsleißige Markt Feldkirchen liegt. Unweit davon im östlich liegenden Glanthale, stehen im Waldesdunkel die spärlichen Reste der einstigen Burg Dietrichsteiu, der Wiege dieses jetzt im Mauuesstamm erloschenen Geschlechtes. Der an Feldkirchen vorüberfließende Tiebelbach entspringt im freundlichen Thale von Himmel- berg unter der Höhe des Precomberges aus zahlreichen Quellen, die sich in kurzer Entfernung zu einem vielfach benützten, die Industrie der von ihm durchzogenen Thalstrecke bedingenden Bache vereinigen. Unweit der Tiebelquelleu stehen auf einem düsteren Berg- kegel die letzten Überreste des Stammsitzes der Himmel berger. Wir kehren nuu zum Westufer des Ossiacher Sees zurück und betreten, unsere Schritte gegen Norden lenkend, zunächst ein liebliches, von den waldigen Hängen der Gerlitzen- alpe und des Wollau igberges umschlossenes Thal, das man sogar seiner Fruchtbarkeit wegen ein Stück Egypten genannt hat. Es ist der unterste Thalgrund der „Gegend", das Thal von Treffen, dessen wichtigste Ortschaft das Pfarrdorf gleichen Namens ist, in dessen Nähe das im Renaissancestil erbaute Schloß der Grafen von Goes steht. Die Burg der einstigen Grafen von Treffen liegt in Trümmern auf einer mäßigen Berglehne unweit Winklern; ihr gegenüber mündet das wegen seines schön graublau gefärbten und wetter- beständigen Marmors in neuester Zeit bekannt gewordene Grasthal. Hinter Winklern verschmälert sich das Thal zu einem wildromantischen „in der Ein öd" genannten Graben, an dessen engster Stelle aus einer Schlucht der Arriacher Bach mit wildem Getöse in die Tiefe stürzt, und hier zweigt sich der Weg ab, der in Windungen aufwärts in das am
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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