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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 49 -
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49 zwischen dem Cellonkofel und Kleinen Pal; es ist hier der einzige wegsame Übergang nach Italien. Eng und schmal windet sich der Weg zwischen den grauen, von mannigfachen Gletscherspuren durchrissenen Felswänden hin, an der Landesgrenze eine natürliche Festung bildend. Hier zogen auf schmalen Saumpfaden schon die alten Etrusker nach Süden, warfen die Römer ihre Cohorteu in die nördlichen Provinzen. Schon Julius Cäsar ließ den schmalen Bergweg in eine Fahrstraße umwandeln. Nahe der Grenze findet man die bekannten römischen Inschriften, leider schon arg mitgenommen von den Eisenhämmern der hier massenhaft durchziehenden italienischen Arbeiter, welche oft ihren Muthwillen au diese» Juschristeu auslassen. Im Jahre 1809 benützten auch die von Süden her in Ober- kärnten einfallenden Franzosen diesen Weg, nachdem sie die kleine österreichische Besatzung geschlagen hatten. Heute sitzt fast mitten in dem großartigen Felsenpasse, einer eingedeckelten Schnecke vergleichbar, das Häuschen der italienischen Finanzwache, den Wanderer an die Zollgesetze erinnernd. Oberhalb von Manchen liegt im Gailthale die alte Gewerkschaft Wezmann. Gegen- wärtig erinnern nur mehr einige rauchende Kohlenmeiler an das frühere belebte Treiben. Wezmann bildet den Schluß des Gailthales. Aus einer engen, felsigen Schlucht brechen tosend die Wasser des Gailslnsses hervor, der wildbachartig auch das nun folgende Lessach- thal in seiner ganzen Länge durchzieht. Erst seit neuester Zeit führt ein „nicht erhaltener Fahrweg" in dieses entlegene Hochthal mit seinen sprichwörtlich gewordenen „72 Gräben", das heißt tiefe Wasserrinnen, in welche sich die Straße hinein und wieder heraus windet. Die erste Ortschaft des Lessachthales, St. Jakob, liegt schon bedeutend höher als die- Sohle des Lessachthales uud macht mit seinen reich mit Blumen verstellten Häusern einen recht freuudlicheu Eindruck. Die gegenüber liegende 2.378 Meter hohe Plenge ladet zn einer Besteigung ein, da sie vermöge ihrer exponirten Stellung einen reizenden Aus- blick gewährt. Durch einen tiefen „Graben" gelangen wir nach Kornat; hoch oben winkt das Kirchlein, während neben dem Fahrweg in unmittelbarer Nähe des harzduftigen Fichtenwaldes das Wirthshaus „Bierbaum" zu kurzer Rast einladet. Ein Blick nach Süden zeigt uns das wildromantische Wolayerthal, das am Ursprünge inmitten einer unbeschreiblich großartigen Gebirgsscenerie den dunkeln Wolayer See birgt, der gewöhnlich erst um Mitte Juli seine winterliche Eisdecke sprengt. Das nun folgende Dorf Liesing bietet wenig Bemerkenswerthes, doch ist das Landschaftsbild, einerseits der Lumkofel, anderseits die Frauenspitzen, ein ganz sehens- werthes. Bei St. Lorenzen, der Perle dieses engen Thales, macht man gern Halt, um das zwischen smaragdgrünen Wiesengründen und vereinzelten Getreideflächen liegende Dörfchen, die hoch austeigeudeu Alpeu und den prächtigen 2.114 Meter hohen Genskofel zu betrachte«. Ein reizender Ausblick eröffnet sich auch auf den Hochweißstein (klonte par alba), der Körnten und Krain. 4
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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