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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 55 -
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55 germanische Völker Einfluß erhielten, so dürfte ein solcher auch hier stattgefunden haben, und dann wird es wohl nicht als etymologisches Spiel zu deuten sein, wenn bei dem baierischen Historiographen Aventinus (1521) diese taciteische Isis als „Frau Eisen" erscheint, welche den mythischen König Schwab das Schmieden des Eisens lehrt. Grundlage des wirthschaftlichen und mithiu des historischen Lebens im inneren Noricnm war seit Alters der Bergbau. Seine Metalle machten den Besitz des Landes werthvoll, und als es unter Angustus znm römischen Reiche geschlagen ward, wurden die Bergwerke sofort in dessen Eigenthum übernommen. Ihre Ausbeutung bahnte der Enltur viel früher, als sie sonst wohl eingedrungen wäre, selbst in die ranhesten und abgelegensten Theile des Gebirges deu Weg, wie man auch behaupten darf, daß das römische Straßennetz ohne den Bergbau uicht iu dem Maße, als es den allenthalben vorhandenen Spuren nach den Anscheiu hat, über das Laud sich ausgebreitet hätte. Die zwei Hauptstraßen, welche Italien und Noricnm verbanden, die alte von Oetavianns Angnftus neu erbaute, unter den Kaisern Valentiuiauus und Valens (373) wieder hergestellte über den Plökenpaß (Monte Croce), von der noch hente die Geleise im Felsen sichtbar sind, und die über den von Natur aus gebahntesten und niedrigsten aller Alpenpässe, den von Pontafella, waren dem Verkehr offen lange bevor das norische Königreich zur römischen Provinz geworden, und da römische Sprache und Sitte nicht im Gefolge feindlicher Oeeupation, sondern in der des Handels erschien und nirgends in schroffen Gegensatz zur heimischen trat, fand sie überall Eingang. Die Verwaltung war zwar vou Augustus nach der für Barbarenländer üblichen Weise eingerichtet. Ein Statthalter aus dem römischen Ritterstande mit dem Titel eines Präfectns, dann eines Procnrators, der später in Celeia (Cilli), anfangs aber wahrscheinlich anf kärntnischem Boden, in Virnnnm residirte, führte die Regierung in des Kaisers Namen. Unter seinem Commando standen die Hilfstrnppen und Milizen des Landes. Ihm lag die Rechtsprechung uud die Verwaltung der Finanzen ob. Seit Kaiser Claudius gewinnt römisches Wesen sichtlich das Übergewicht. Unter ihm erhalten die Orte Virnnnm uud Teuruia ihre Stadtrechte. Unbeschadet der angeführten Belege für das Beharren keltischen Wesens sprechen daneben andere Anzeichen für ausgedehnte Latinisirnng des Landes. Was für Norieum überhaupt, gilt für das an Italien grenzende Körnten insbesondere. Die tektonische Form der Grabsteine wie der Stil der Inschriften sind ganz in italischer Art. Wie in Italien selbst, wurde hier die Garde der Prätoriauer rekrutirt, welche deu Anspruch erhob, den barbarischen Legionen gegenüber das nationale römische Heer darzustellen. Im Genusse einer weitgehenden Autonomie entwickelten sich rasch die städtischen Gemeinden. Keiner stand an Größe Virnnum nach, das sich im weitesten Thalbecken Kärntens, dem Zollfelde, nicht ferne den neueren Hauptstädte» des Landes, St. Veit und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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