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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 62 -
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62 Theil des Volkes bäumte sich jedoch gegen die Christianisirung und die baierische Ober- herrlichkeit auf. Herzog Thassilo gründete darum im Jahre 769 das Kloster Jnnichen an der Grenze Karantaniens mit der ausdrücklichen Bestimmung, „das ungläubige Geschlecht der Slaven zum Pfade der Wahrheit zu leiten", und führte seine Scharen zum Kampfe gegen das nach voller Freiheit strebende Volk, welches in der Entscheidungsschlacht unterlag (772). Nun machte auch das Bekehrungswerk, Dank den eifrigen Bemühungen der von Salzburg entsendeten Glaubensboten, raschere Fortschritte. Als Karl der Große die thatsächliche Unabhängigkeit des baierischen Herzogthnms brach (788), kamen die Karantaner mit demselben unter fränkische Oberherrschaft. Diese verdrängte allmälig die slavischen Fürsten, uud an deren Stelle traten fränkische Grafen. Als eine feste Stütze der Frankenherrschaft erwies sich alsbald die beharrlich fortgesetzte Christianisirung des Landes und dessen Besiedlung mit deutschen Kolonisten. Nur im Südeu der Drau behauptete sich das sloveuische Volksthum in seiner Eigenart und Überzahl. Bald nachdem das mit Baiern verbundene Land ein Theil des oft fränkischen (deutschen) Reiches geworden war (843), erwuchs demselben durch die raubsüchtigen Magyaren eine große Gefahr. Nach Kaiser Arnulfs Tode fielen ungarische Horden in Kärnten ein. Zwar gelang es noch, sie zu schlagen (901), und au diesen Sieg knüpft sich der Sage nach die Entstehung von St. Veit, doch wenige Jahre später ward die karolingische Ostmark durch die Magyaren vernichtet. An den weiteren Kämpfen gegen den raubend und plündernd vordringenden Feind nahmen anch die Karantaner im baierischen Heerbann nicht geringen Antheil, so namentlich nnter König Otto I., der durch die herrliche Waffenthat auf dem Lechfelde Deutschland für immer von den Einfällen jenes Reitervolkes befreite (955). Deutsche Ansiedler drangen jetzt noch weiter nach Osten, nnd nicht mir der Ackerbau uud die mit ihm zusammenhängenden Beschäftigungen gelangten uuu zu höherer Eutwicklung, auch der Bergbau ward eifrig betrieben, ins- besondere am Hüttenberger Erzberg. Ans dem Verbände mit Baiern wurde Karautanien, das nebst dem heutigen Kärnten das östliche Pusterthal uud die Steiermark, im weiteren Sinne auch Krain umfaßte, im Jahre 976 gelöst. Als sich nämlich Herzog Heinrich II. von Baiern (der „Zänker") gegen Kaiser Otto II. empörte, entsetzte ihn der Kaiser zeitweilig des Herzogthnms und schwächte dieses selbst durch die dauernde Abtrennung der Ostmark und Karantaniens, welch letzteres als ein eigenes Herzogthnm Heinrich I. (der „Jüngere"), ein Sohn des früheren Baieru- herzogs Berthold, sammt der Veroneser Mark (bis zum Po uud Mincio) und der Grafschaft Jstrieu erhielt. Kärnten ward sonach ein selbständiges Herzogthnm des deutschen Reiches. Heinrich I. wurde schon ein Jahr nach seiner Erhebung entsetzt, weil
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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