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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 82 -
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82 des Bauernstandes, nnter denen die Aufhebung der Leibeigenschaft überall da, wo sie noch bestand, als mit den wohlthätigsten Folgen verbunden erscheint. Nachdem Josef durch das Toleranzpatent den Protestanten Religionsfreiheit und bürgerliche Rechte zugestanden hatte, bekannten sich auch in Körnten alle jene, die insgeheim evangelisch geblieben waren, als solche. Ihre Zahl stieg bald auf 14.000, und binnen wenigen Jahren gab es 23 evangelische Bethäuser im Lande. Das Vermögen der aufgehobenen Klöster kam in den Religionsfond, mit dessen Mitteln neue Pfarreien und Schulen dort, wo es an solchen mangelte, gestiftet wurden. Das Schicksal der Auflösung traf iu Kärnten nebst mehreren kleinen Klöstern jene zu St. Georgen am Längsee, Ossiach und Arnoldstein (l783), zu Viktring (1786) und St. Paul (1787). Von allen diesen Klöstern erfreute sich nur das letztgenannte der Wiederherstellung. Kaiser Franz berief im Jahre 1809 die Benediktiner der aufgehobenen Abtei St. Blasieu im Breisgau, welche indeß eine Unterkunft in Spital am Pyhrn gefunden hatten, nach St. Paul. Josef II. verbot das noch heute an vielen Orten übliche Wetterläuten, er untersagte die beliebten Wallfahrten nach Maria-Saal, auf den Lnschariberg und andere, er traf sogar Anordnungen in Bezug auf die Formen des Gottesdienstes nnd auf die Ausschmückung der Kirchen und Heiligenbilder, welche nicht selten Ärgerniß beim Volke erregten, so daß es sich, wie dies zu Stein im Jannthal, zu St. Georgen am Längsee und in Eisenkappel geschah, der Ausführung des kaiserlichen Befehles widersetzte. Josef gab unserem Lande anch eine neue Diöcesaueiutheiluug: es wurde nach Auflassung des Görzer, Laibacher und Salzburger Diöcesauautheils, aber unter Ansrechthaltnng der erzbischöflichen Rechte Salzburgs unter die Bischöfe von Gnrk und Lavant so getheilt (1786), daß die Grenze der früheren Kreise Klagenfurt und Völkermarkt auch die der beiden Bisthümer bildete. Der Fürstbischof von Gnrk, Franz Altgraf von Salm, verlegte seinen und des Domkapitels Amtssitz nach Klagenfnrt. Über das ganze Kronland erstreckt sich der Gurker Bisthumsfprengel erst seit dem Jahre 1859. Damals wurde der Kärntner Antheil der Lavanter Diöcese der Gurker einverleibt, wogegen zehn Decanate des Marburger Kreises iu Steiermark dem Lavanter Bisthnm zufielen, das nun seinen Sitz in Marburg nahm. Wie der ganzen Monarchie, so brachten unter Kaiser Franz die Kriege mit Frankreich auch dem Lande Kärnten eine lange Reihe schwerer Prüfungen, zumal es öfter vom Feinde durchzogen und auf seinem Boden mancher Kampf ausgefochten wnrde. Schon im Jahre 1797 rückten die Franzosen durch das Kanalthal in Kärnten ein. Erzherzog Karl konnte trotz des Heldenmuthes seiner Truppen und trotzdem er sich selbst während des Treffens der größten Gefahr preisgab, die Gegend von Tarvis gegen Mafsenas Übermacht nicht behaupten und zog sich nach Obersteiermark zurück, worauf das französische Hauptheer unter Napoleon in Klagenfurt einrückte (30. März) und sich dann
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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