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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 95 -
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95 die extremen Kurzköpfe den stärksten Procentsatz stellen, die extremen Langköpfe dagegen verschwinden. Es fehlt in der älteren Periode Krains gerade die Form, die unter den Slovenen so häufig ist, so daß man wohl mit einiger Berechtigung die Hyperbrachykephalen als typische Slovenen bezeichnen sollte. Diese Anschauung erhält eine wesentliche Stütze in Befunden aus erwiesen slavischen Grabstätten der Völkerwanderungszeit. Wenn nichts- destoweniger dieser Schluß nur zaghaft gezogen wird, so rührt dies eben daher, daß in Gräbern derselben Periode neben charakteristisch slavischen Beigaben dolichokephale Schädel angetroffen wurden. Wir hätten demnach unter den Slovenen drei verschiedene Elemente zn unter- scheiden : nämlich die schmal- und breitgesichtigen Kurzköpfe, die theilweise mit den unter den Deutschen Jnnerösterreichs vorkommenden Brachykephalen sich decken, ferner die Kurzköpfe mit ausgesprochen mongoloider Gesichtsbildnng, die zum Theil avarischen Ursprungs sein dürften, und endlich die Langköpfe, welche möglicherweise Reste der vorslavischen Bevölkerung vorstellen. Den Körperwuchs anlangend lehren die statistischen Angaben, daß die Slovenen ein größeres Contingent von hochgewachsenen Leuten stellen als die Deutschen. Die einschlägigen Daten in dem militär-statistischen Jahrbuche für das Jahr 1885 lehren, daß unter tausend zur Asseutirung Vorgeführten die Quote der Untermäßigen in Krain am geringsten ist. Die Zahl der Kleinen (bis 160 Centimeter) ist in Krain gleichfalls geringer als in anderen Militär-Territorial-Bezirken; die der Mittelgroßen (160 bis 170 Centi- meter) weicht von den in anderen Bezirken gewonnenen Ergebnissen nicht ab. Die Zahl der Großen (über 170 Centimeter) hingegen ist erheblich gestiegen und Krain wird in dieser Beziehung überhaupt nur noch von Dalmatien übertroffen. Verglichen mit den in uieder- nnd oberösterreichischen Ergänzungsbezirken erhaltenen Resultaten, ergibt sich sür Krain eine Zunahme der Großen um volle 11 Procent. Abgesehen von der Körpergröße fallen noch zwei Formeigenthümlichkeiten, namentlich bei den hochgewachsenen Krämern auf, nämlich einerseits mehr hagere, gracile Gestalten mit scharf gezeichnetem mimischen Ausdruck und anderseits kräftige, plumpe Erscheinungen mit breiten, dicken, grob modellirten Gesichtern. Der gedrungene Körperwuchs, der unter den Deutschen Jnnerösterreichs vielfach sich bemerkbar macht, kann nach diesen Resultaten kaum der Kreuzung mit den Slovenen zugeschrieben werden. — Die Gottscheer. Die physische Beschaffenheit dieses merkwürdigen Völkleins deutscher Abstammung ist noch nicht genügend erforscht. Bisher liegen blos die Angaben über die Haar- und Augenfarbe vor, während über die unter den Gottscheern vorkommende« Schädeltypen nichts bekannt ist. Was die Haar- und Augenfarbe anbelangt, so ergab die Untersuchung der Gottscheer Schulkinder 45 3 Procent blondhaarige, darunter 17 6 Procent
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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