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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 287 -
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287 Seit mehr als hundert Jahren wurde die Frage schou häufig erörtert, auf welche Weise die periodischen Seebildnngen zu beseitigen oder wenigstens unschädlich zu machen wären. Der Erbaner des Gruberkanals in Laibach war einer der Ersten, der diesbezüglich Studien angestellt hat. Nach ihm berührten Hacqnet und später Schmidt dieselbe Frage. Professor Voigt propouirte einen Durchschlag durch das ganze Höhlensystem bis nach Trieft, nm die von der Natur geschaffenen Höhlenräume für den damals ventilirten Bau der Südbahn zu verwerthen. Ein umfassendes Project arbeitete später der Ingenieur Viceutiui aus, durch welches für deu Betrag einer Viertelmillion die znm Gebiete des Laibachslnsses gehörigen Kesselthäler von Planina, Zirknitz, Altenmarkt und Adelsberg durch unterirdische Galerien mit einander verbunden werden sollten. Die großen Kosten schreckten damals ab und man beschränkte sich auf Palliative, welche darin bestanden, daß man von Zeit zu Zeit die arg verschleimnten Sauglöcher reinigte, was aber nicht viel half, weil nach jedem Hochwasser die Arbeit wiederholt werden mußte. Erst seit dem Jahre 1881 befaßte man sich eingehender mit dieser sowohl technisch als physikalisch und geologisch hochinteressanten Frage und kam zu dem Resultate, eine neue Methode anzu- wenden, welche darin besteht, daß man die den Thalrändern zunächst gelegenen Höhlen mit den Thalböden in Verbindung zu setze» trachtet, um iu diese Hohlräume das Hoch- wasser abzuleiten. Dadurch wird au Kosten erspart und der Zweck für eine lange Reihe von Jahren erreicht. Nach Abschluß der theoretischen Vorerhebungen wurde 1885 mit praktischen Versuchsarbeiten begonnen, welche deßhalb nöthig waren, weil die vorgeschlagene Methode des Vordringens erst erprobt werden mußte. Die Kosten dieser ersten Arbeiten wurden aus Privatmitteln aufgebracht, zu denen auch das k. k. Ackerbauministerium eiueu Beitrag widmete. Wenngleich die Erfolge der ersten Campagne nicht so bedeutend waren, als man gehofft hatte, so ist es ihnen doch zu danken, daß die Frage der Entwässerung der Kesselthäler von Kram die Aufmerksamkeit des Ministeriums und der Vertreter des Landes erregte. Die theoretische Seite der Frage wnrde nochmals vom k. k. Ackerbau- ministerinm commissionell überprüft und seit 1886 wird auf Kosten des Staates und des Laudes Kram durch eigens entsendete Ingenieure, denen bedeutendere Mittel zur Verfügung stehen, intensiver gearbeitet. Mit Schluß des Jahres 1887 wurden die Vorerhebungen für das Gebiet des Laibachflusses, sowie für jenes der Gnrk abgeschlossen. Als erster praktischer Erfolg kann der Umstand gelten, daß im Ratschnathal, wo ein Durchschlag bereits hergestellt ist, der in eine große Höhle von 1.160 Meter Länge führt, im Frühjahr 1887 (vor dessen Vollendung) noch 3 Meter Wasser im Thale standen, während im Herbst desselben Jahres, bei viel bedeutenderen Niederschlägen, nur ein minimales Austreteu der Gewässer coustatirt werde» konnte. Zur gleichen Zeit war das Planinathal in einen See von beiläufig ein Drittel-Quadratmeile verwandelt, dessen Tiefe
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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