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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 294 -
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294 Mann sei aber um keinen Preis zu bewegen gewesen, ein zweites Mal das Wagstiick zu wiederholen, ohue den Grund dasiir augebeu zu wollen. Valvasor schließt daraus, er müsse unten ein Gespenst gesehen haben, welches ihm mit dem Halsnmdrehen gedroht habe, im Falle er wiederkäme oder einen Anderen dazu veranlasse. Noch gegen Ende des vorigen Jahrhunderts hatte man sehr übertriebene Vorstellungen von der Tiefe des Schlnndes, den Hacquet, trotzdem er selbst unten gewesen war, noch viel zu tief angibt. Hente schreckt derselbe wohl Niemand mehr nnd Tausende von Besuchern steigen alljährlich über die bequeme, aus 84 Stufen bestehende Steintreppe, um vou unten aus die Großartigkeit des imposanten Raumes erst recht begreifen zu lernen. Nicht immer ist es möglich, den ganzen Raum trotz der seit 1884 eingeführte» elektrischen Beleuchtung zu übersehen, weil häufig die aus dem Flusse aufsteigenden Dünste den Überblick hindern. Am Fuße der Treppe beginnt die 1874 erbaute solide eiserue Brücke, welche auf Steinpfeilern ruhend über den Fluß zur jenseitigen Treppe führt. Man steigt über 82 Steinstufen wieder zur Höhe an und betritt die Kaiser Ferdinand-Grotte, die 1817, 1818 oder 1819 entdeckt wnrde. Als feststehend ist zu betrachten, daß man von der neuen Grotte im Jahre 1816 noch nichts wußte, als Ihre Majestäten Kaiser Franz I. und Kaiserin Karolina Augusta gelegentlich einer Reise nach Trieft Adelsberg und die Grotte besuchten, bei welcher Gelegenheit eine prachtvolle Beleuchtung im großen Dome stattfand. Was man zuerst entdeckte, war jedoch nur der vorderste Theil der Kaiser Ferdinaud-Grotte und ein kurzer Nebengang, der fast bis an die Einfahrt zu den Anlagen vor dem Grotteneingang reicht. Die Tropfsteinüberkleidungen der Wände dieser niedlichen kleinen Seitengrotte sind von weißer Farbe und rauher Oberfläche, was vielleicht die Ursache ist, daß man dort Tausende von Inschriften findet, die von Besuchern aus aller Herren Ländern herrühren. Das zum Andenken an den Besuch des Kronprinzen Ferdinand errichtete Monument am Ausaug der Kaiser Ferdinand-Grotte trägt die Inschrift: In dieser Grottenhalle Wie Zauber anznschauu. Wo aus dem Tropfeufalle Sich mächt'ge Säulen baun. Trat eiu aus fernem Land Manch hoch Erhabner schon, Vor Allen Ferdinand Der hohe Kaijerssohn. Ain 17. August 1819. — Hueber sculpsit. — Löwengreif posuit. Das Datum scheint jenes der Errichtung des Monumentes gewesen zu seiu uud uicht des Besuches des Kronprinzen. Der nunmehr den Namen Kaiser Ferdiuand-Grotte führende Theil reicht bis zur ersten Gabelung der Grotte und hat nur einen kurzen Seiteuast, welcher die Wachskammer genannt wird. Der Tanzsaal ist der größte Raum iu der Kaiser Ferdinaud-Grotte. Bis zum Jahre 1856 konnte man weiterhin nur den rechten Ast verfolgen, während der linke blind endete, obwohl wenige Meter davon ein anderer
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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