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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 307 -
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307 jagdwild aber war der seit der Mitte dieses Jahrhunderts von Krain entschwundene Edelhirsch, dessen gesammelte Knochen etwa 500 Einzelthieren in allen Altersstadien angehörten, vom Hirschkalb bis zum stärksten Capitalhirsch. Außer diesem bevölkerte das Wildschwein die Auen und Wälder, mehrere gut erhaltene Schädel desselben mochten als Trophäen an den Pfahlbauhütten angebracht gewesen sein, wodurch sie der sonst üblichen Zertrümmerung entgingen, von welcher nur die Schädel von Hund und Dachs verschont geblieben sind. Außer den hier genannten zahlreicher vorkommenden Thieren fanden sich noch Reste vom Reh, Bär, Luchs und Wolf. Eine sehr ergiebige Nahrungsquelle der Pfahlbauern war die Viehzucht, namentlich die Schafzucht; die Kuocheu der verspeisten Schafe, welche einer gehörnten, wahrscheinlich vom Mnflon abstammenden Race angehören, übertrafen an Zahl jene aller übrigen Thiere. Auch Ziegen waren zahlreich vorhanden, ebenso die Torfkuh und das Torfschwein, letzteres wurde mit Eicheln gemästet, von welcher Frucht man vielen Vorrath hatte, junge Ferkel waren eine sehr beliebte Speise. Als treuer Begleiter des Menschen erscheint der Hnnd in zwei Racen; die kleinere, von der Größe des Rattlers oder Spitzes, vom Schakal abstammend, ist charakteristisch für die Steinzeit, die andere größere, in der Schädelbildung mit dem Schäferhund übereinstimmend, ein Nachkomme des indischen Wolfes, erscheint erst mit der beginnenden Metallzeit. Vom Pferde fand sich nichts vor. Hinweise auf den Getreidebau haben sich bis jetzt noch nicht ergeben, doch wurde vielleicht Lein gebaut, zum mindesten aber verarbeitet; in verkohltem Zustande vorgefundene Garnreste von Flachs, zu Fransen geknotet, zeigen eine durchaus gleichmäßige Drehung des Fadens, wozu mau die Röhren der Schenkelknochen vom Reh und die Ulna des Sing- schwans verwendete. Bei dem anscheinenden Mangel von Getreide liegt die Vermuthung nahe, daß einen Ersatz desselben die Wassernuß (l'rapa nutsns) geboten hat, eine Wasser- pflanze, die weite Strecken des Sees überzog; von ihren zerschlagenen zackigen Frucht- schoten blieb eiue zehn bis zwanzig Eentimeter mächtige Schichte in der Psahlbanstätte übrig, wo man ihre mehligen, nach Kastanien schmeckenden Kerne auf Reibsteinen zerrieb, wie es nach dem Zeugniß des Plinins auch die thracischeu Bewohner am Flusse Strymon thaten, indem sie sich aus dem tridulus, das ist aus dieser Wassernuß, ein süßliches Brod bereiteten. Außerdem wurde« Haselnüsse, Kornelkirschen, ja sogar die nicht angenehm schmeckenden Trauben- oder Ahlkirscheu im Pfahlbau reichlich genossen; ausgepreßte Samenkerne von Himbeeren, in Klumpen in den See geworfen, lassen ans die Benützung des Saftes dieser wohlschmeckenden Frncht schließen. Waffen und Hauwerkzeuge aus Stein wurden als fertige Waare von anderwärts bezogen, die aus heimischen Steinen angefertigten sind im Ganzen in fünf Stücken vertreten. Für Messerchen, Sägen, Pseil- uud Lanzenspitzen aus Feuerstein — wovon im 20»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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