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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 330 -
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330 Patriarchenwürde von Aqnileja bekleidete, darauf Verzicht zu leisten, und Kram blieb uuu definitiv beim Patriarchate. Dauebeu taucht im letzten Viertel des XII. Jahrhunderts auch eine „marokia IlunMiiea" oder ,3Iavoniek>," ans. So nannte man nämlich jenen Theil Krams, welcher zwischen der Gnrk und der Knlpa um Möttliug gelegen und zu Kroatien gehörig im Besitze der Könige von Ungarn erscheint, später in jenen der Andechse und Spouheimer übergeht, und als im Laufe des XIII. Jahrhunderts die politische Lostrennung desselben von Kroatien eintrat, unter dem Namen der Windischen Mark einen besonderen Theil Krams bildete, bis allmälig derselbe auf ganz Unterkrain bis hinauf gegen Laibach ausgedehnt wurde. Die territoriale Eutwickluug Krains gehört zu deu schwierigste», noch nicht ganz durchforschten Gebieten heimatlicher Geschichte. Wir begegnen im XI. und XII., zum Theil noch im XIII. Jahrhundert einem bunten Durcheinander von großen und kleinen Eigen- gebieten und Kirchenlehen der verschiedensten Adelsgeschlechter. Neben Aquileja, welches in ganz Krain als Diöcesankirche und mit einigen Unterbrechungen seit 1077 auch als Inhaber der Markgrafenwürde auftritt, bestehen die großen Jmmnnitätsgebiete von Freising und Brixen mit zahlreichen durch ganz Krain zerstreuten Besitzungen; daneben begegnen wir dem theils ererbten, theils erworbenen Eigengebiete der Andechs-Meraner, die vorübergehend zugleich als Markgrafen im Besitze der Reichslehen erscheinen; ferner machen sich die Spouheimer geltend, die von den Eppensteinern nicht nur die Herzogswürde in Kärnten geerbt, sondern auch das gesammte Eigengebiet derselben in Krain an sich gebracht und vielfach vermehrt hatten. Laibach, Krainbnrg und Landstraß sind die Mittel- punkte desselben. Die Grafen von Bogen, die Ortenbnrger, die Hennbnrger und die Sternberger, das Erzbisthnm Salzburg, das Bisthum Gnrk, die Klöster von Viktring und St. Paul, ja selbst das ferne baierische Dießen erscheinen in Krain begütert. Daneben treten seit der Mitte des XI. Jahrhunderts zahlreiche kraiuische Adelsgeschlechter deutscher Herkunft auf. Im Jahre 1060 wird uns der erste Anersperg urkundlich genannt und fast gleichzeitig begegnen wir in der Geschichte des Landes Krain den Scharfenbergen, Gallenbergen und Osterbergen. Allmälig treten jedoch diese vielen Eigen- und Lehensgebiete zurück gegeu die Erwerbungen zweier aufstrebender Adelsgeschlechter, gegen die der Babenberger und der Sponheimer. Leopold VI. der Glorreiche wurde vom Freisinger Bischof Gerold am 5. April 1229 mit jenen um Gutenwert uud St. Kauziau in Unterkrain gelegenen Gütern, die durch den Tod des kinderlosen Andechsers Heinrich von Jstrien seinem Stifte wieder heimgefallen waren, gegen 1.650 Mark Silber belehnt. Zu diesem Lehensgute erhielt Friedrich der Streitbare mit der Hand der Andechserin Agnes,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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