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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 342 -
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342 bestellten die drei innerösterreichischen Länder einen gemeinschaftlichen Feldhanptmann in der Person des Georg von Herberstein, der die Aufständischen bei Cilli entscheidend schlug, hierauf bei Reichenburg über die Save setzte und auch in Nnterkrain den Aufruhr dämpfte. Die Bauernschaft wurde strenge bestraft und jeder Urbarsmauu verhalten, von seiner Hübe zum ewigen Andenken seinem Grundherrn „den Bnndpsennig" zu entrichten; ebenso sollten die Bürger der Märkte und Städte, die sich dem Aufstande angeschlossen hatten, je zehn Gulden bezahlen. Hieraus verhandelten die Stände mit dem Kaiser über die zn treffenden Reformen, verlangten die Errichtung eines Zeughauses auf dem Schloßberge in Laibach, die Nieder- reißung der Tabore auf dem flachen Lande u. f. w. Aber trotz aller Reformversnche blieben die alten Mißstände erhalten uud wurden die Veranlassung zu späteren Bauern- aufständen (1525, 1573, 1585, 1602, 1635, 1662). Unter des Kaisers Maximilian nächsten drei Nachfolgern, Kaiser Ferd inand I., Erzherzog Kar l und Erzherzog, später Kaiser Ferdinand II., nahmen zwei Landes- augelegenheiten von größter Tragweite, die Ausbreitung der Reformation und die Vertheidigung der Laudesgreuze gegen die Türken, sowohl die Aufmerksamkeit des Landesfürsten als auch die Thätigkeit der Stände in Anspruch. Die Lehre Luthers hatte bereits 1525 in Laibach die ersten Wurzeln geschlagen; sie saud insbesondere an den beiden Laibacher Domherren, dem energischen P r i m u s Trüber und dem unerschrockenen P a u l Wiener begeisterte und hingebungsvolle Jünger, die zähe an dem Werke ihres Lebeus festhielten. Und da auch in den übrigen Städten und Märkten Krams überall lutherische Prädikauteu auftraten uud trotz gewisser vou Ferdinand I. ihnen in den Weg gelegter Hindernisse so erfolgreich wirkten, daß bald die Mehrzahl des krainischen Adels und der Bürger der neuen Lehre anhing, konnten die krainischen Protestanten im Jahre 1564 an eine feste Organisation ihrer Kirche schreiten. In Bezug auf die Hebung des allgemeinen Culturlebens war die Reformation in Kraiu von großen, noch heute nachwirkenden Folgen begleitet. Die Begründung des nenslovenischen Schristthnms durch Trüber uud seiue Jünger (1550), die Anfertigung der ersten flovenifchen vollständigen Bibelübersetzung durch Dalmat iu (1584), die grammatikalische Fixiruug der ueusloveuischeu Schrift- sprache durch Bohorizh (1584), die Eröffnung des ersten ständischen Gymnasiums in Laibach (1563), die Einrichtung der ersten Druckerei in Krain durch den Laibacher Bürger Hans Man l in s (1575 bis 1580) sind unstreitig ihr Werk. Eine Grundlage für ihren rechtlichen Bestand erhielt die evangelische Kirche in Krain erst dnrch die Brucker Paeisi- catiou im Jahre 1578, als Erzherzog Karl, der sich damals wegen der Vertheidigung der Landesgrenzen iu einer Nothlage befand und an die Opferwilligkeit der Stände große Anforderungen stellte, auf dem daselbst versammelten Landtage die mündliche Znsicheruug
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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