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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 390 -
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390 Burgen, Ortszulagen und Tvpen von ^ciliernhältsern. Schloßbauten, deren Alter in die vorgothische Periode zurückreicht, gibt es in Krain nicht. Die Burg Stein oder Katzenstein bei Vigaun, die, nach den Thürmen, Erkern und Galerien iu Valvasors Abbildungen zu schließen, zu seiner Zeit noch Bantheile romanischen Stils hatte, ist jetzt eine Ruine, nur die große, feste Burgmühle hat die Zeiten überdauert. Die älteren Burgen, welche mehr weniger ihren ursprünglichen Zustand bewahrt haben, wurden zum Schutze gegen die Türkeneinfälle erbaut, erweitert oder neu befestigt in jener schrecklichen Zeit, in welcher die Kraft des Adels zur Abwehr dieser anderthalb Jahrhunderte andauernden furchtbaren Plage gesammelt und in steter Bereitschaft gehalten werden mußte. Schon vor dieser Zeit wurden die hohen, schwer zugänglichen Bergknppen verlassen und Örtlichkeiten gewählt, welche Straßenzüge, Thal- und Flußübergänge beherrschten, sowie durch locale Besonderheiten, durch einen Fluß, durch dessen hohes jähes Ufer, durch Steilränder einer vorspringenden Bergnase Schntz gewährten. Es lassen sich zweierlei Typen dieser Bauten unterscheiden. Ein größeres zweistöckiges Gebäude steht in dem dnrch hohe Manern umschlossenen Hofe, dessen Ecken durch vorgeschobene halbrunde oder eckige Thürme verstärkt sind. Das Wohngebäude, au welches später auch Flügel augebaut wurden, bildet an der wenigst gefährdeten.Seite der Umwallnng einen Theil derselben und hat entsprechend dicke Mauern; die Maueröffunngen, Schieß- scharten, sind erst in ziemlicher Höhe. Die Hofseite des Herrenhauses erscheint als die Front mit Thor, größeren Fenstern und Erkern, die Außenseite hat ein verschlossenes düsteres Aussehen. Um die Vertheidigung auf einen kleineren Raum zu coucentriren, wurde der Maierhof außerhalb der Burg verlegt. Die Ringmauer hatte im Hofe einen hölzerueu gedeckten Gang, über dem Thorbogen erhebt sich ein größerer Aufbau. Wördl bei Rudolfswerth auf eiuer Insel der Gnrk, die hier schon wasserreich als ansehnlicher Fluß sich ausbreitet, reizeud gelegen, hat sein altes Aussehen bewahrt und bringt diese Art der Burgbauten klar zur Anschauung. Je eine hölzerne Brücke verbindet die Insel mit beiden Ufern. Die großen, mit eisernen Platten beschlagenen Thürflügel zeugen von den Stürmen, die sie auszuhalten hatten, sie sind mit Kngeleindrücken, Scharteil und Einschnitten von Piken und Äxten bis über Manneshöhe reichlich bedeckt. Ein kleiner Schlupf inmitten des einen Flügels vermittelte den Einlaß von einzelnen Personen. Der Hof hat die Form eines unregelmäßigen Vierecks, der Erbauer schmiegte den Grundplan dem Terrain an und hatte mehr die Zweckmäßigkeit als das Richtscheit im Auge. Außer dem die Rückseite des Hofes bildenden großen, von einem eckigen Thurm überragten Tract ist ein zweiter kleinerer in den Hof vorgebant nnd mit ersterem dnrch einen Qnerban verbunden.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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