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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 496 -
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496 begonnenen Schachte Theresia, Josefi nnd Franeisci, Veteranen des Grubenbaues, wie sie selten in solcher Vereinigung vorkommen dürften. Aus neuerer Zeit (1819) stammt der Ferdinand! Schacht. Zur Sortirung und zur Zerkleinerung der Erze, als Vorbereitung für deu Hütten- Proceß, dient eine großartige auf Grundlage der neuesten Erfahrungen eingerichtete Auf- bereitungsanstalt. Die vorbereiteten Erze, gegenwärtig in einer Menge von 680.000 Meter- centner, werden in der am rechten Jdriea-Ufer nnterhalb Jdria gelegenen ausgedehnten Hüttenanlage zugute gebracht. Die Veränderungen, welche im Laufe der Jahrhunderte an den Quecksilberbrennösen, vom einfachen Meiler bis zum jetzigen vollkommenen Schütt- und Schachtofen durchgeführt wurdeu, gehören zu deu interessantesten Entwicklungen in der Geschichte des Montanwesens. Zum Betriebe der gesammteu Bergbau- und Hütten- werke diente seit alten Zeiten das Wasser der Jdriea, und schon Valvasor beschreibt im Jahre 1689 die in Jdria befindlichen Wasserradkünste und Förderungen. Noch heute bildet das durch eiu 1596 angelegtes 4 Kilometer langes Rinnwerk zugeleitete obere Jdrieawasser die Hauptbetriebskraft des Bergbaues, während die Hütte die Betriebskraft dem unteren Laufe des Flusses entnimmt. Doch reicht diese Kraft für den vermehrten Bedarf des Werkes nicht mehr aus, so daß nun auch 11 Dampfmaschinen mit 241 Pferde- kräften in Verwendung stehen. Die Menge der jährlichen Prodnction von Quecksilber schwankte in den ersten 250 Jahre« zwischen 600 bis 1.800 Metereentner, stieg gegen das Ende des XVIII. Jahr- hunderts, während der sogenannten spanischen Lieferung, auf das Maximnm von 5.000 bis 6.000 Meterceutuer uud fiel im Anfang dieses Jahrhunderts auf durchschnittlich 1.700 Metereentner, stieg aber seit 1867 wieder stetig, so daß dieselbe in den letzten zwei Jahren neuerdings 5.000 Metereentner erreichte. Im Ganzen kann die Menge Queck- silber, welche Jdria bis jetzt geliefert hat, auf 623.800 Meterceutuer im Werth von rund 150 Millionen Gulden geschätzt werden. Welche Reinerträge bis jetzt Jdria geliefert hat, ist schwer zu schätzen, doch dürfte die Angabe, daß dieselben in den 65 Jahren von 1814 bis 1879 deu Betrag von rund 24 Millionen Gulden erreichten, die Bedeutung des Werkes kennzeichnen. Etwa 8 Procent des erzeugten Quecksilbers werden bei der Hütte in Jdria zu Zinnober verarbeitet und derzeit in 8 verschiedenen Farbennüancen in den Handel gebracht, von welchen 3 ans trockenem und 5 auf nassem Wege, welch letztere Manipulation erst 1880 in Aufnahme kam, erzeugt werden. Zu Beginn des Bergbaues in Jdria wurde reiner gemahlener natürlicher Zinnober als Farbmateriale verkauft und erst später wurde diese Fabrikation durch Sublimation des natürlichen Zinnobers verbessert. Die noch jetzt übliche Erzeugung des Zinnobers aus trockenem Wege aus reiuem Queck- silber und Schwefel wurde im Jahre 1782 eingeführt und lieferte Jdria in dieser Zeit
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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