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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
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6 Wein- und Obstgärten, ja hier und da wechseln auch kleine Waldpartien und größere Forste mit einander ab. Und die Schönheit dieser Landstriche wird noch durch die Umrisse der am Horizont bläuenden Gebirge erhöht. — Je mehr wir nns aber dem Rinnsal der Theiß nähern, desto flacher werden die Hügelwelleu, desto eintöniger wird die Landschaft: die Berge dämmern nur noch als leichte Wolkenstreifen am fernen Horizont, bald tauchen sie gänzlich nnter, rings umher breitet sich die schrankenlose, uuabsehbare Ebene aus, auf den Rändern derselben rnht das Himmelsgewölbe. Das ist die wahre Pnszta, die vom Ocean träumende Steppe, welche von Petöfi verherrlicht wurde. Lauge Zeit hindurch war die ungarische Tiefebene vom Wasser bedeckt, zuerst war es ein Salzsee, hierauf folgte ein Meer mit brakischem Wasser und schließlich ein See mit süßem Wasser. Die Ablagerungen, welche in den letzten Zeitabschnitten des dritten geologischen Zeitalters stattfanden, treten meistens nur an den Rändern der Tiefebene hervor, in den inneren Gebieten derselben sind sie fast überall unter den Schichten des Diluviums uud Alluviums begraben. Die Gefammtmächtigkeit derselben beträgt 100 bis 150 Meter, an manchen Stellen jedoch blos 15 bis 20 Meter. Die hauptsächlichsten Gebilde derselben bestehen aus Schotter, Sand und aus jener eigenthümlichen mergeligen lockeren Thonerde, welche von den Geologen Löß genannt wird. Der Schotter kommt meistens nur an den Rändern der Tiefebene, in der Nähe der in dieselbe hineinragenden Bergzüge vor; er besteht aus Geschieben von sehr verschiedener Größe, es sind Trümmer von Granit, Gneiß, Glimmerschiefer, Porphyr, Trachyt, Basalt, Quarz nnd Kalk. Unten lagern gewöhnlich die größeren, oben die kleineren Geschiebe, die endlich nach aufwärts in Sand übergehen. Der qnaternäre Sand nimmt viel größere Strecken ein; an manchen Stellen kommt er als Flugsand vor, an anderen Orten ist er mit Thon und Kalk gemengt. Besonders auf dem Landrücken zwischen der Donau uud Theiß befinden sich sehr große Sandstriche. Der Löß ist am meisten auf der rechten Seite der Donau verbreitet, aber er tritt auch auf dem Landstriche zwischen der Donan nnd Theiß und auch auf der linken Seite der Theiß an vielen Orten auf, besonders aber nimmt er auf den östlichen Rändern der Tiefebene große Strecken ein. Man kann behaupten, daß die gegenwärtigen Flußbetten der Tiefebene in den Löß eingegraben seien; die Donau hat sich ziemlich tief in denselben hineingewühlt, die Theiß und ihre Nebenflüsse dagegen haben sich verhältnißmäßig weniger tief eingegraben, daher ist ihr gegenwärtiges Jnnndationsgebiet ein so großes. Die Überreste der großen Säugethiere aus dem quaternären Zeitalter, die Knochen vom Mammnth, Elephant, Urrind, Nashorn, Auerochs, Hirsch n. s. w., welche man von Zeit zu Zeit aus dem Bette der Theiß, Körös, Zaghva, Latoreza, Bodrog, Maros und Donau herausfischt, siud in den Sandschichten, besonders aber in dem bläulich grauen Schlamm des Theißthales eingebettet.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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