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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 67 -
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67 Bereitwilligkeit die Sappeur- und Pontvnnier-Abtheilungen zur Verfügung, welche unter fachmännisch ausgebildeten Officiereu mit wahrer Begeisterung und Selbstaufopferung daran gehen, die Habe der Bürger zu sichern; sie besetzen die meistgesährdeten Punkte und geben durch Disciplin und planmäßige Arbeit ein aneiferndes Beispiel, während sie zugleich mit den anderen Schutzarbeitern alle Mühen und Entbehrungen theilen, unter denen derartige Kämpfe vor sich geheu. Trotz all dieser Schwierigkeiten wird der Vertheidigungskampf mit Vertrauen in den Erfolg, ja mit einer gewissen Kaltblütigkeit, unermüdlich fortgesetzt, so lange es nur gegen das Wasser zu kämpfen gilt. Schlimmer aber wird die Lage, wenn der Wind dem Wasser z» Hilfe kommt. Tann geräth das meerähnliche Überschwemmungsgebiet in Bewegung, seine Gewässer bäumen sich in gewaltigen Wogen, welche der Sturm meilen- und meilenweit vor sich einherpeitscht, gerade auf den Damm los, gegen dessen Böschungen er sie wirft, um sie nochmals zu ergreifen und über die Krone des Dammes hiuwegzuschleuderu. Eine solche Welle reißt in ihrem Daherstürmen Meuscheu, Pferde, Material, Alles uieder, was sie auf dem Damme findet, und wirbelt es über die jenseitige Böschung hinab. Ganze Brocken beißt sie aus der Dammkrone heraus, und dort strömt dann die Sturmflut in wahren Cascaden ein. Die kalte Windsbraut, der ununterbrochen niederklatschende Wogenguß bedrängen die Menschen, welche meistens bis an die Knie im Kothe watend, die Höhe des Dammes zu behaupte« und der Gefahr Trotz zu bieteu suchen. So oft auch das Unwetter sie umreißt, immer wieder drängen sie vorwärts in verzweifeltem Kampfe. Schon bei Tage ist ein solcher Kampf furchtbar, wie nun erst bei Nacht, wenn die Fackeln, die der Sturm etwa nicht ausgeblaseu, vvu deu haushoch emporschlagenden Wogen ersäuft werden. In das Heulen des Wiudes, in das Klatschen der Fluten mischt sich das Geschrei der Menschen, dazwischen hämmeru die Schlägel auf die Köpfe der Pfosten nieder und man hört das schwerfällige Niederplumpfeu der Erdsäcke ins dunkle Wasser. Und dieser Kampf dauert meistens wochenlang fort! Das ist das große Unglück bei diesen Überschwemmungen, daß die Dauer des Hochwassers jeder Berechnung entrückt ist. Alles andere läßt sich mit ziemlicher Genauigkeit berechnen: der Fassungs- raum des Jnuudatiousgebietes, die Menge des herbeiströmenden und abfließenden Wassers, der Druck desselben aus die Dämme, die Widerstandsfähigkeit der letzteren binnen eimem gewissen Zeitraum: das Verbleiben des Wassers allein steht in Gottes Hand und wie lange die Flut ihre Höhe behalten mag, das allein ist derjenige Factor, über dem sich kein Mathematiker und kein Ingenieur eiu verläßliches Urtheil bilde» und Rechenschaft zu geben vermag. In manchen Jahren schwillt das Wasser in einigen Tagen hoch an, länst aber ebenso geschwind ab und die Gefahr droht blos einige Tage. Eiu
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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