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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 152 -
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152 trojanischen Ebene, in denen sie die Grabmäler des Achilles, Ajax und anderer Helden erkannten. Schliemann hat dieselben dnrchsncht, jedoch ohne nennenswerthen Erfolg. Es scheint, daß es in der Zeit der Völkerwanderung wieder üblich wurde, über der Asche der Häuptlinge hohe Hügel auszuthürmen, denn an mehreren Orten, znin Beispiel in Mezö- Bereny, hat man aus solchen zierlichen goldenen Frauenschmuck zu Tage gefördert, und in Herpäly einen merkwürdigen silbervergoldeten Schildbuckel mit phantastischen Figuren in gepnnzter Arbeit, die den Charakter der nnter dem Einslnß des sinkenden römischen Knnst- handwerks stehenden barbarischen Kunst zeigen. Im Hügel von Gesztered ließ Baron Josef Vecsey einigen Silberschmuck, eiueu geschlissenen Onyx, einen einfachen Schildbuckel nebst Schwert der Völkerwanderungszeit ausgraben. Zu Hunderten trifft man die Hügel, die zum Theil dnrchsncht sind, doch lohnt das Resultat nur in den seltensten Fällen die Mühe der Schatzgräber, die meistens nichts als morsche Balken, dieselben verbindende rostige Eisenklammern und allenfalls zerbrochene Urnen finden. Besonders ins Auge fallen die fünf großen Bühel bei Glogoväez im Araber Comitat, die noch nicht aufgedeckt worden sind. Übrigens hat mau im Alföld durch Zufall auch urzeitliche Bronzefunde gemacht und vergrabene Schätze entdeckt. Von großer Bedeutung ist der von Tamässalva im Torontaler Comitat, im Jahre 1871 ausgegraben. Seine Hauptbestandtheile sind vier Dolche von ungewöhnlicher Form, zwei Gürtel, drei Lanzenspitzen, zahlreiche Armbänder, Schuppen und Meißel. Noch merkwürdiger ist der Fund von Hajdn-Böszörmöny, dessen Abbildung wir auf Seite 25 des erste» Bandes mittheilten. Er wurde 1868 vou Feldarbeiten, ausgegrabeu, die auf dem Maisfelde des Franz Horväth eine Grnbe für eine Herdstelle anfwarfen. Der Grundbesitzer Michael Gäl und der Seelsorger Emerich Päpay sendeten einen Theil des Fundes au die ungarische Akademie der Wissenschaften ein, von wo derselbe als Deposit ins Nationalmuseum gelaugte, uud zwar vier Schwerter, eine große getriebene Amphore, drei Hängeschalen, ein Bronzehelm nnd das Bruchstück eines anderen. Vier Schwerter gelangten in die Sammlung des Debreeziner Kollegiums. Der reiche uud passiouirte schweizerische Antiquitätensammler Baron Graffenried, einst Rittmeister in der österreichischen Armee, später in Promontor ansäßig, vermochte davon noch sechs Schwerter und einige Bruchstücke, ferner zwei Henkel von großen Amphoren und ein Band von einer Hängeschale zu erwerben. Die Gefäße waren, wie es scheint, zerbrochen nnd der Finder hatte sie nebst mehreren zerbrochenen Schwertern zu Glocken für sein Haus umschmelzeu lassen. Die Graffeuried'sche Erwerbung gelangte nach seinem Tode durch Kauf iu das ungarische Nationalmnsenm, wo sich gegenwärtig aus diesem Fuude zwölf Schwerter befinde»; dem Vernehmen nach sind aber an jener Stelle insgesammt sechsundzwanzig Schwerter gesnnden morden. Der Fund stammt, wie die getriebene Amphore und die Schalen beknnden, aus dem Beginn der Eisenzeit, der sogenannten Hallstätter Epoche, doch weicht die Form der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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