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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 174 -
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174 ackerbautreibenden Volke bewohnt, in dessen Händen der Grundbesitz vertheilt ist nnd das die Landwirthschaft auf althergebrachte Art betreibt. Auch bildet diese Gegend hinsichtlich der Art des landwirtschaftlichen Betriebes den Übergang zwischen dem Alföld und den nördlichen Gegenden. Hier gibt es noch keine weithingedehnten Puszteu, der bäuerliche Besitz ist vertheilt, aber die Bewirthschaftung desselben hat schon den Alsöld-Charakter. Die Industrie befaßt sich nur mit der Bestreitung der unvermeidlichen Tages- bedürfnisse. Jedes Dorf hat einige Gewerbslente: Schneider, Schmiede, Küfer, Schuh- macher. Diese Leutchen arbeiten mit geringen! Kapital und wenigen Gehilfen, das Ziel ihrer Wünsche ist, etliche Joch Feld zu erwerben und dann das Handwerk an den Nagel zu hängen. Das ehemalige Kolter I m i t a t . Wie weit sich die Grenzen des alten Comitates Solt erstreckt haben, ist heute nicht mehr gut nachzuweisen. Wir möchten an dieser Stelle als „altes Comitat Solt" jenen größeren Landstrich bezeichnen, der im Süden der Hauptstadt längs der Donan hinabzieht, östlich vom alten Kumanien begrenzt, dessen Gebiet einen Bestandtheil des einstigen Comitates Solt bildete. Es ist dies eine flache Gegend mit gutem schwarzen Boden, der nur hier nnd da dnrch unfruchtbaren Sand unterbrochen ist. Die Gegend wimmelt von natronhältigen Seen, mit spiegelglattem Wasser, ohne eine Spur von Rietgras, Rohr oder Binsen an den Usern, deren Graswuchs sogar spärlich ist. Ihre Ufer fiud beständig, ihr Grund ist aus undurchlässigem Thon gebildet. Diese Züge unterscheiden sie von den Sumpfseen, die mit einer üppigen Wasservegetation erfüllt sind. Mehrere hundert solcher Seen gibt es in dieser Gegend, sie begleiten die Donau in fast paralleler Reihe und einer Entfernung von 10 bis 15 Kilometer. Östlich von Laczhaza liegt der größte von allen, das sogenannte „Sari viz" (Särer Wasser). Kaum drei Kilometer von diesem, gegen Südwesten, beginnen die Gewässer von Apaj; kleinere Seen, mit etwas salzigem Wasser und vollkommen undurchlässigem Thonboden. Jede etwas gesenkte Stelle wird zum Teich, der aber nicht mit den übrigen zusammen- hängt. Das Land zwischen den Seen ist geackert, wird ab und zu als Wiese oder Hutweide benützt und im Sommer erscheint das landschaftliche Bild sozusagen verkehrt, als bildete das Wasser die Inseln im Meere der wogenden Ähren. Abwärts gegen Knn-Szent-Miklös setzt sich die Reihe dieser Seen fort, umzieht diese Stadt von allen Seiten und folgt dann dem Strich zwischen der Donau und der Semliner Eisenbahn. Hier sind sie schon viel kleiner, als weiter oben, doch hat ihre Zahl noch zugenommen. Der Boden ist stark natronsalzhältig, das Wasser selbst schmeckt stark gesalzen. Das Land zwischen den Seen taugt zu nichts, als zur Weide. Es hat nur eine spärliche Grasnarbe und ist zu Zeiten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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