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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 188 -
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188 Die Gebäude aller dieser Anstalten gereichen der Stadt znm Schinucke, wie nicht minder die anderen monumentalen Gebäude des erzbischöfliche» Sitzes. Die Domkirche wurde durch die Erzbischöse Graf Emerich Csäky und Graf Josef Batthyäny errichtet, nachdem die ältere dnrch hajdnckische Streifcorps zerstört worden war. Der erzbischöfliche Palast stammt aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts und enthält eine Bibliothek von etwa 70.000 Bänden und gegenwärtig auch das außerordentlich reiche Herbarium des Cardiuals Ludwig Hajuald. Eine ganze Gruppe von stockhohen Domherrenhänsern nnd das Centralgebände der erzbischöflichen Domäne vermehrt noch die Anzahl der stattlichen Bauten, welche Kalocsa zur schönste» Stadt in einem weiten Bezirke machen. Die ^«andgegend. Wir haben oben bei der Beschreibung des Sarköz erwähnt, daß von Csäszartöltes hinab bis zur Donau die tiefer gelegene sumpfige Gegend durch höhere Ufersäume begrenzt wird. Ostwärts von diesen Ufersäumen erstreckt sich eine mit Sandhügeln bedeckte Fläche, deren durchschnittliches Niveau etwa 20 Meter über der Niederung des Sarköz liegt. Dies ist die unfruchtbarste Sandfläche des Comitats, ja es sind im ganzen Lande vielleicht nur die Sanddünen von Teleeska noch öder. Hier nnd da hat man versucht, durch Sträucher uud Bäume den Sand zu binden, doch ist dieser so mager, daß er seine Vegetation nicht hinreichend zu ernähren vermochte. Anderwärts ist das herrschende Element der echte Flugsand. Es ist dies ein gelblicher Sand, aber von weit hellerem und anch größerem Korn, als der weiter oben in der Mitte des Comitates vorkommeude. Jeder stärkere Wind wirbelt ihn auf und entführt ihn. Im Frühling, besonders um die Zeit der sogeuanuteu Fasteuwiude, wenn es noch keinen Pflanzenwuchs gibt, der die Sandkörner festhalten könnte, macht sich das Terrain leicht auf, um zu waudern. Der ganze Sehkreis nmschleiert sich. Der untere Rand des Himmels nimmt eine schmutzig gelb-grauliche Farbe au, was ein ungeübtes Auge für Wettergewölk halten mag. Die jnnge Saat wird vom Sand am Halme abgeschnitten oder versengt. Wo er auf seinem Wege ein Hinderniß findet, da setzt er die größeren Körner ab. Zuweilen genügt schon ein dürrer Strnnk, um die Entstehung eines Sandhaufens zu bewirken. Beim nächsten Winde wächst der Haufeu uud wird so mit der Zeit zu einem Hügel. Von Ort zu Ort trägt der Wind diesen losen Sand. Was heute noch ein Hügel ist, das wandert in einigen Jahren ganz anderswohin. Und am Tag nach dem Sturme liegt die ganze Ebene wellenförmig da, als wäre ein großer See mitten in seiuem Wellenspiel erstarrt. Die kleinen Thäler zwischen den Sandhügeln eignen sich trefflich zu Schlupfwinkeln. Ganze Schafherden bergen sich da und Keiner bemerkt sie, bis er ganz in die Nähe gelangt
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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